Bobadilla fehlt derzeit die Ruhe
Der Stürmer hat zuletzt mehrfach Großchancen vergeben.
Mönchengladbach. Es war eine Tor-Chance der Kategorie „den muss er einfach machen“. Als der kurz zuvor eingewechselte Stürmer Raúl Bobadilla beim jüngsten 1:0-Heimtriumph gegen den 1. FC Nürnberg alleine auf den starken „Club“-Torhüter Alexander Stephan zulief, hatte wohl jeder Gladbach-Fan den Torschrei schon auf den Lippen.
Zu diesem Zeitpunkt stand es 0:0, die Borussen drängten mit aller Macht auf die längst überfällige Führung. Doch Bobadilla lupfte den Ball — und Stephan brachte mit einem tollen Reflex die Fingerspitzen an den Ball. Kein Tor, kurzes Entsetzen im VfL-Lager, ehe wenig später Daems‘ verwandelter Strafstoß doch noch die Entscheidung brachte. „Klar ist das ärgerlich, das Tor hätte ich machen müssen. Der Torhüter hat aber auch gut gehalten“, sagt Bobadilla, „vielleicht hätte ich vorbeiziehen sollen oder voll draufhalten“.
Bereits beim 1:0-Heimsieg gegen den 1. FC Kaiserslautern hatte „Boba“ in einer ähnlichen Situation eine hundertprozentige Torchance vergeben, im entscheidenden Moment fehlt dem Argentinier derzeit die Ruhe und Kaltschnäuzigkeit. Allerdings kein Grund für den 24-Jährigen, den Kopf in den Sand zu stecken. „Ich muss weiter hart arbeiten, dann kommt das Tor von alleine“, so Bobadilla.
Unterstützung bekommt der Angreifer auch von Trainer Lucien Favre — auch weil der Stürmer immer dann, wenn er spielt, für gehörigen Betrieb im gegnerischen Strafraum sorgt. „Raúl braucht Vertrauen. Das ist ganz wichtig für ihn“, so Favre. Bobadilla arbeite gut, sei im Training präsent — und erarbeite sich viele Chancen. Auch neben dem Platz sei an seinem Verhalten nichts zu bemängeln. Favre: „Er kann sich in allen Bereichen noch verbessern, aber er wird seinen Weg machen, er braucht nur noch ein wenig Zeit.“ Bobadilla selbst sagt, er fühle sich inzwischen sehr wohl bei Borussia. Seit seiner Rückkehr aus Griechenland im Sommer habe sich einiges geändert. „Es ist eine andere Stimmung in der Mannschaft, wir Spieler machen viel zusammen, auch in der Kabine ist eine positive Atmosphäre. Das sieht man auf dem Platz, dass wir als Mannschaft zusammenarbeiten. Das ist der Unterschied zu vorher.“
Und Trainer Favre ist laut Bobadilla „immer mittendrin“.