Borussia ist finanziell auf den Abstieg vorbereitet
VfL-Geschäftsführer Stephan Schippers berichtet über den Lizenzantrag.
Mönchengladbach. Am Dienstag zur gewohnten Fußball-Anstoßzeit 15.30 Uhr lief für die Vereine der Fußball-Bundesliga die Frist ab, die Lizenzunterlagen für die neue Saison einzureichen. Borussia Mönchengladbach hat diese Frist ohne Probleme eingehalten. Im WZ-Interview erklärt VfL-Geschäftsführer Stephan Schippers die Rahmendaten.
Wie hoch wird der Etat für die neue Saison sein?
Stephan Schippers: Die Zahlen werden ähnlich sein wie in dieser Saison. Der Etat für den Lizenzspielerkader beträgt in dieser Saison etwa 27 Millionen Euro. Sollten wir absteigen, wird diese Zahl in einer Größenordnung von 40 bis 45 Prozent sinken.
Wird der eher mäßige Erfolg Auswirkungen auf die Bilanz haben?
Schippers: Wir erwarten tendenziell keine größeren Auswirkungen, vor allem nicht im Falle des Klassenerhalts. Natürlich müssen wir kaufmännisch auch den Fall des Abstiegs planen. Ein Abstieg ist eine extreme Belastung, für jeden Bereich im Verein. Aus Vereinssicht wäre der Abstieg eine Katastrophe, für die Fans und für den Verein. Daher sollten wir uns aufs Sportliche konzentrieren und versuchen, unbedingt den Abstieg zu vermeiden. Aber wir wären finanziell vorbereitet. Wir haben auch die Jahre 2007 und 2008, in denen wir jeweils sechs Monate in der zweiten Liga gespielt haben, mit schwarzen Zahlen abgeschlossen. Ich bin zuversichtlich, dass wir dies erneut schaffen würden.
Erwarten Sie bei einem Abstieg von der DFL Auflagen?
Schippers: So wie in dieser Saison gehen wir davon aus, dass wir die Lizenz ohne Auflagen und Bedingungen erhalten werden. Üblich ist im Falle eines Abstiegs ein Nachlizensierungsverfahren, bei dem alle abgestiegenen Vereine nach der Wechselperiode bis Oktober die Zahlen noch einmal offenlegen müssen. Darüber machen wir uns aber keine Sorgen.
In der Öffentlichkeit wird eifrig darüber diskutiert, wer den Verein bei einem Abstieg verlassen könnte. Könnte der Verein überhaupt alle Spieler bezahlen, wenn er sie würde halten wollen?
Schippers: Ja. Bis auf einen Spieler (Juan Arango, d. Red.) haben alle Spieler gültige Verträge für die erste und zweite Liga, die entsprechende Gehaltseinbußen vorsehen. Wir sind im Falle des Abstiegs also in der Lage zu entscheiden, wen wir abgeben und wen wir behalten. Wie der Kader aussehen wird, ist eine Entscheidung der Sportlichen Leitung.
Würde der Verein einen Aufstieg der U 23 in die dritte Liga gestemmt bekommen?
Schippers: Wir haben sicherheitstechnisch, organisatorisch und wirtschaftlich die Lizenz auch für diese Liga beantragt. Wir würden dies nicht machen, wenn wir dies nicht wollten.
Wie geht es nun zeitlich weiter?
Schippers: Wir rechnen Ende April mit dem Ergebnis der Lizenzierung. Zunächst aber steht das Heimspiel gegen Kaiserslautern am Freitag im Fokus.