Borussia Mönchengladbach macht Minus
Trotz eines Verlustes von rund 3,5 Millionen Euro richtet der Klub den Blick optimistisch in die Zukunft.
Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach spielte eine kuriose Saison. Und so spiegelt sich auch der sportliche Höhenflug im zweiten Jahresabschnitt 2011 gegenüber dem Abstiegskampf in den ersten sechs Monaten in der finanziellen Bilanz des Klubs im Jahre 2011 wider. Der Fußball-Bundesligist schließt aber erstmals nach zehn Jahren ein Kalenderjahr mit einem Minusbetrag ab. Rund 3,5 Millionen Euro beträgt das Defizit im Jahr 2011.
Belief es sich im ersten Halbjahr noch auf rund sechs Millionen Euro, minderte der sportliche Aufschwung in der zweiten Jahreshäfte mit einem Plus von rund 2,5 Milliionen Euro das Gesamtminus auf rund 3,5 Millionen Euro. „Das ärgert mich und meine Mitarbeiter ganz besonders", sagte Stephan Schippers, Geschäftsführer der Borussia, präsentierte den rund 2000 Mitgliedern bei der Jahreshauptversammlung im Borussia-Park indes gleich eine verlockendere Perspektive mit dem Ausblick auf das laufende Jahr 2012. „Da werden wir mit dem Umsatz an die 100-Millionen-Grenze stoßen“, sagte Schippers. Im Jahr 2011 belief sich der Umsatz auf 78 Millionen Euro und lag damit um rund zehn Prozent höher als im Jahr 2010 (69 Millionen Euro). Durch die Erlöse aus den Transfers von Marco Reus für über 17 Millionen Euro zu Borussia Dortmund und dem Wechsel von Dante zu Bayern München für rund fünf Millionen Euro stehen allein als Transfererlöse über 22 Millionen Euro in der Bilanz.
Wie stark sportlicher Erfolg die Finanzen des Klubs beeinflusste, ist exemplarisch an den TV-Einnahmen abzulesen, die von sechs Millionen Euro im ersten Jahresabschnitt auf über 13 Millionen Euro in der zweiten Saisonhälfte stiegen. Weil Gladbach permanent unter den ersten fünf Klubs in der Tabelle rangierte. Eine ähnliche Steigerung verzeichnete der Klub im Catering mit der Verdopplung der Einnahmen von 4,5 Millionen Euro auf neun Millionen Euro in der zweiten Jahreshälfte. Mehr Zuschauer verzehren während des Spiels eben auch mehr. Immerhin stellte der Klub in dieser Saison einen Zuschauerrekord auf. Im Durchschnitt kamen 51.819 Besucher pro Spiel ins Stadion, in 13 von 20 Heimspielen (mit Pokal und Saisoneröffnung) war die Arena ausverkauft.
In der kommenden Spielzeit erhöht der Klub erstmals seit dem Umzug in den Borussia-Park 2004 die Eintrittpreise. Sie werden, so Schippers, um rund zehn Prozent angehoben. Darüber hinaus modifiziert er das System der Dauerkarte. Künftig wird es eine Saisonkarte geben für alle Bundesligaspiele (plus Relegation). Ein Vorkaufsrecht besteht mit dieser Karte auf DFB-Pokalspiele und Spiele im Europapokal. In der Dauerkarte Plus sind neben allen Bundesligaspielen auch alle Spiele im DFB-Pokal und im Europapokal enthalten.