Borussia muss punkten
Die Borussia kämpft am Samstag im Kampf um das internationale Geschäft beim Hamburger SV um wichtige Zähler.
Mönchengladbach. Lucien Favre macht aus seinem Groll keinen Hehl. „Es ist unmöglich für meine Mannschaft, topfit beim HSV aufzulaufen. Ich werde zu dieser Sache in einigen Tagen oder Wochen Stellung nehmen. Es wird interessant für alle, was ich dazu sage.“ Der Unmut des Cheftrainers von Borussia Mönchengladbach am Freitagnachmittag kurz vor dem Abflug vom Düsseldorfer Flughafen gen Norden ist nachvollziehbar. Zwischen dem heutigen Bundesliga-Duell (15.30 Uhr) in Hamburg und der jüngst so spektakulären Partie in der Europa League gegen Lazio Rom (3:3) liegen gerade einmal etwas mehr als 40 Stunden.
So hebelt ein brutal komprimierter Spielplan das eigentlich geltende Prinzip der Chancengleichheit aus. „Für mich ist das eine ganz neue Erfahrung“, sagt VfL-Verteidiger Martin Stranzl. So etwas habe er noch nicht erlebt. Er wisse nicht wirklich, wie er als Profi mit dieser körperlichen Extrem-Belastung umgehen solle. Physisch wie mental muss die Fohlen-Elf die Achterbahnfahrt gegen Lazio schleunigst abhaken, um in Hamburg bestehen können. Stranzl war einer der Hauptdarsteller des Rom-Krimis. Der 32-Jährige verwandelte zunächst den Strafstoß zur 1:0-Führung. Verhinderte dann aber die Flanke vor dem 1:2 nicht. Später holte er den zweiten von insgesamt drei Gladbacher Strafstößen heraus, verschoss diesen jedoch.
Pech hatte Stranzl auch, als er wenig später mit einem Schuss nur den Pfosten traf. Als Goalgetter habe er sich nicht ausgezeichnet, analysierte der Österreicher in seiner gewohnt (selbst-) kritischen Art und Weise.
Dass Borussia in den vergangenen beiden Spielen insgesamt sechs Gegentore hinnehmen musste, sei „irrsinnig ärgerlich“ und gehöre „ganz schnell“ abgestellt. Die Null müsse wieder stehen. Sonst gerate der Traum von der erneuten Teilnahme am internationalen Geschäft in Gefahr. Stranzl: „Wenn wir in der nächsten Saison international spielen wollen, müssen wir in den kommenden Spielen wie gegen Hamburg und Dortmund punkten. Wer dabei sein will, muss Punkte holen.“ Zuletzt trumpfte der HSV mit einem 4:1-Erfolg bei Meister Dortmund auf. VfL-Trainer Lucien Favre: „Die Hamburger haben eine sehr gute Mannschaft. Sie sind offensiv sehr gefährlich und sehr kreativ.“