Borussia nach Rekord selbstbewusst
Nikosia (dpa) - Rekorde allein reichen Borussia Mönchengladbach längst nicht mehr. „Wenn man am Ende nichts gewinnt, bringt das auch nichts. Ich habe noch keinen Titel. Und die Serie hilft nur, wenn man einen Titel holt“, betonte Abwehrchef Martin Stranzl.
Mit dem 2:0 (0:0) bei Apollon Limassol hat Borussia Mönchengladbach nicht nur die nächste Runde in der Europa League fest im Visier. Mit dem 18. Pflichtspiel seit Saisonbeginn ohne Niederlage hat die Elf von Trainer Lucien Favre auch den Uralt-Rekord von Hennes Weisweiler aus dem Jahre 1970 überboten. Nun soll sich der Dauereinsatz in drei Wettbewerben auch auszahlen.
„Diese Leistung ist herausragend“, befand Borussias Sportdirektor Max Eberl mit Blick auf die gute Ausgangsposition in Bundesliga, Pokal und Europa League. Stranzl meinte, es sei ein gewisser Hunger, der die Mannschaft auszeichne. Dies will der Bundesligadritte nach dem Kurztrip auf die sonnige Mittelmeerinsel schon am Sonntag beim Westschlager in Dortmund (17.30 Uhr) wieder unter Beweis stellen. „Dort wollen wir zeigen, was wir können“, versprach Clubchef Rolf Königs.
Dass sein Team gegen den angeschlagenen ehemaligen Meister aufgrund der Tabellensituation Favorit sei, entlockte Eberl aber zunächst ein Schmunzeln. „Der BVB zählt immer noch zu den besten Mannschaften in Europa. Wir wollen dort ein gutes Spiel machen und ein gutes Resultat holen“, sagte Borussias Sportdirektor. „Wenn sie keine Fehler machen, werden sie ein harter Gegner sein. Unser Ziel ist es, sie zu den Fehlern zu zwingen.“
Stranzl glaubt, dass es ein psychologischer Vorteil sein könne, auf einen angeschlagenen BVB zu treffen. „So eine Situation kennen die Dortmunder nicht. Darauf werden wir uns einstellen“, sagte der Österreicher, der als einziger Feldspieler in allen 18 Pflichtspielen in der Startformation stand.
Allerdings werden sich die Gladbacher beim BVB im Vergleich zur Partie gegen Limassol erheblich steigern müssen. „Das war sicherlich nicht unser bestes Spiel“, sagte Innenverteidiger Tony Jantschke. „Aber das ist auch nicht immer so einfach, das ist ja keine Kirmesmannschaft“. Nach dem deutlichen 5:0 im Hinspiel waren die Zyprer sichtlich bemüht, diesmal ein besseres Resultat einzufahren.
„Wir haben besonders in der ersten Hälfte praktisch keine Lücken gefunden. Es war sehr schwer für uns“, sagte Trainer Lucien Favre. So dauerte es fast eine Stunde, ehe Raffael nach Flanke von Thorgan Hazard den Führungstreffer erzielte (56.). In der Nachspielzeit gelang Patrick Herrmann dann das 2:0 (90.+5). Damit ist der Flügelflitzer torgefährlicher denn je. Mit sechs Treffern in allen Wettbewerben ist er nach Hrgota (8) bester Borussen-Torschütze.
Nach Favres Meinung täuscht die errungene Tabellenführung mit 8 Punkten vor Villarreal (7) und dem FC Zürich (4) ein wenig darüber hinweg, dass das Ticket für die nächste Runde noch nicht gelöst ist. „Wir sind noch nicht durch. Die Gruppe ist sehr eng. Auch Zürich ist wieder im Rennen“, meinte der Coach. In den restlichen beiden Partien tritt sein Team noch beim FC Villarreal und zu Hause gegen den FC Zürich an. Ein Sieg aus den beiden Spielen reicht den Gladbachern aber definitiv.
Borussia Mönchengladbachs 18 Pflichtspiele ohne Niederlage: