Borussia setzt Talfahrt fort

Nach der 2:3-Niederlage in Hoffenheim erwartet die Gladbacher in der Bundesliga ein stürmischer Herbst.

Sinsheim. Erste Halbzeit hui, zweiter Durchgang pfui, dazu noch zwei Rote Karten im Gepäck - die Spieler von Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach waren nach dem 2:3 (1:0) bei 1899 Hoffenheim sichtlich bedient.

Mit hängenden Köpfen schlurften die Spieler von Cheftrainer Michael Frontzeck nach dem sechsten sieglosen Spiel in Folge zum Mannschaftsbus, der VfL-Tross wollte nur noch so schnell wie möglich weg aus der Sinsheimer Arena.

Dabei hatte die Elf vom Niederrhein vor 30 150 Zuschauern die Kraichgauer zunächst gut im Griff, war vollkommen verdient durch Raul Bobadilla (12.) - traf nach sechs Monaten wieder - in Führung gegangen. "Knackpunkt war das frühe 1:1, als wir schlecht gestaffelt waren.

Das hat Hoffenheim eiskalt ausgenutzt. Danach haben wir uns durch einige Aktionen wie die Rote Karte von Juan Arango selbst geschwächt", beschrieb Frontzeck die wohl spielentscheidenden Momente.

Borussia schenkte den möglichen Dreier her, weil Demba Ba kurz nach der Halbzeit (46.) unbedrängt einschießen konnte, dann unterlief Bamba Anderson (57.) ein Eigentor, Arango kassierte Rot (62.) nach einer Tätlichkeit.

Schließlich foulte Schachten Ba im Strafraum, musste ebenfalls runter, und Salihovic (82.) machte den Sieg von 1899 gegen neun Borussen per Elfmeter perfekt.

Der Treffer von Mohamadou Idrissou in der Nachspielzeit konnte den kollektiven Blackout der Fohlen nicht mehr wettmachen. "Wir haben uns selber geschlagen.

Da waren Dinge dabei, die einfach nicht passieren dürfen", sagte Thorben Marx und fand noch deutlichere Worte: "Wir stecken in einer ernsten Situation, man kann wohl schon jetzt sagen, dass wir eine schwierige Saison vor uns haben. Jetzt muss sich wohl jeder klar machen, dass es gilt, den Abstieg zu verhindern."

In der Tat kommen auf die Borussia angesichts der personellen Situation sowie Tabellenplatz 15 schwere Zeiten zu, zumal die kommenden Heimspiele gegen Werder Bremen und der Pokal-Kracher gegen Bayer Leverkusen nicht von Pappe sind. "Wir müssen jetzt die Suppe, die wir uns eingebrockt haben, wieder auslöffeln", sagt Sportdirektor Max Eberl.