Borussia zittert und feiert
Nach dem 2:0 gegen Limassol überwintert Borussia in der Europa League.
Mönchengladbach. Bei Borussia Mönchengladbach haben sie richtig viel Spaß an der Europa League, die von Spöttern „Cup der Verlierer“ genannt wird. „Wir haben nach unserer langen Abstinenz ganz schnell wieder Gefallen am Europapokal gefunden“, sagte Präsident Rolf Königs vor dem Spiel gegen AEL Limassol.
Sein Klub setzte sich am Donnerstagabend mit 2:0 (0:0) gegen den zyprischen Meister durch und überwintert dank des 1:0-Sieges von Fenerbahce Istanbul bei Olympiue Marseille im Europapokal — Gladbach ist vorzeitig für die K.o.-Runde qualifiziert.
Sowohl die Hausherren, als auch die Gäste knüpften zunächst nahtlos an das 0:0 im Hinspiel auf Zypern an. Gladbach war zwar feldüberlegen und kam zu Chancen, doch Limassol erwies sich als ein überraschend hartnäckiger Gegner. Sie überbrückten das Mittelfeld mit schnellen oder hohen Pässen und kam vor allem deshalb zu Chancen, weil die Borussen vom Niederrhein phasenweise unkonzentriert wirkten und eine hohe Fehlerquote im Spiel zeigten.
Vor allem Torhüter Marc-André ter Stegen und Thorben Marx im defensiven Mittelfeld sorgten mit Schnitzern immer wieder für torgefährliche Szenen des Gegners. In der Offensive waren ein Freistoß von Arango (37.) und eine Schusschance von Ring nach Arango-Flanke (45.) die wenigen Höhepunkte bis zur Pause.
Patrick Herrmann vergab in der 57. Minute die größte Gladbacher Chance zur Führung, er scheiterte freistehend an Torhüter Matias Degra. Auch die Einwechslungen von Peniel Mlapa für Alexander Ring und Granit Xhaka für Mike Hanke brachten nicht den gewünschten Effekt. Weil im Parallelspiel Fenerbahce Istanbul früh gegen Marseille führte und den Borussen damit ein Sieg zum Weiterkommen reichte, setzten die Hausherren alles auf eine Karte.
In der 75. Minute dezimierten sich die Gäste selber. Luciano Bebe hatte Patrick Herrmann von den Beinen geholt, der Platzverweis war die richtige Folge. Vier Minuten später aber war die Führung perfekt: Der eingewechselte Igor de Camargo, der Mann für die wichtigen Tore beim VfL, erzielte nach feiner Nordtveit-Vorlage das 1:0 — und legte das 2:0 nach (90.). Der Rest war Jubel.