Dante interessiert nur Borussia
Gladbachs Brasilianer will am Samstag mit seinem Team in München drei Punkte einfahren.
Mönchengladbach. In den Siebzigern elektrisierte das Duell Bayern gegen Gladbach ganz Fußball-Deutschland. Beide Klubs spielten abwechselnd den Meister untereinander aus, wer damals in der DFB-Auswahl Karriere machen wollte, heuerte in München oder beim VfL Borussia an. Doch das war einmal. Inzwischen haben sich die Kräfteverhältnisse längst verschoben. Die Bayern sind Rekordmeister und Vorzeige-Klub, Gladbach steht vor dem dritten Abstieg der Klubgeschichte. Alles andere als eine Niederlage der Borussen beim Aufeinandertreffen am Samstag (15.30 Uhr) in der Münchner Allianz-Arena käme daher einer Sensation gleich, zumal die Bayern sich im Endspurt um die Champions-League-Plätze keinen Ausrutscher mehr erlauben dürfen.
„Wir wollen das Unmögliche möglich machen“, sagt dennoch Borussias Sportdirektor Max Eberl. Der kennt zwar auch die düstere Bilanz beim ehemaligen Erzrivalen — nur ein Sieg in 42 Anläufen — hat aber gleich trotzig festgestellt: „Die spielen auch nur mit elf Mann.“ Sieben Spieltage vor Saisonende ist Liga-Schlusslicht Gladbach in einer Situation, in der eigentlich fast jede Partie gewonnen werden muss. „Egal, gegen wen“, so Vizepräsident Rainer Bonhof.
Was einer „Mission Impossible“ gleicht, hält Abwehrchef Dante allerdings „noch für möglich“. Der Brasilianer (Vertrag bis 2014) steht am Samstag unter besonderer Beobachtung, die Scouts des FC Bayern haben ihn schon länger auf dem Zettel. Dante soll in der neuen Spielzeit die Lösung für die Probleme in der Münchner Innenverteidigung sein. „Es interessiert mich nicht, wer mich verpflichten will. Ich bin ein Borusse — und meine Konzentration gilt nur der Borussia“, sagt der 27-Jährige und ergänzt: „Ich will mit Borussia in München gewinnen.“ Dafür, so Trainer Lucien Favre, müsse seine Mannschaft eine Top-Leistung abrufen und vor allem „konzentriert verteidigen.“ Personell kann Favre in der mit 69 000 Zuschauern ausverkauften Arena fast aus dem Vollen schöpfen. Bis auf Igor de Camargo (Aufbautraining) stehen dem Schweizer alle Stammspieler zur Verfügung. Auch Karim Matmour und Tony Jantschke haben ihren Wehwehchen auskuriert. Ob Logan Bailly nach seinem bösen Patzer gegen Kaiserslautern erneut im Tor stehen wird, wollte Favre auch kurz vor dem Abflug noch nicht verraten. „Lassen sie sich überraschen.“