Der Sturz ans Tabellenende
Bundesliga: Gladbach verliert 0:3 in Kaiserslautern. Der Klub steht trotz des Negativtrends zu Trainer Frontzeck.
Kaiserslautern. Die hehren Ziele sind Makulatur. Spätestens seit dem 0:3 (0:0) beim 1.FCKaiserslautern und dem Sturz ans Tabellenende kämpft Borussia Mönchengladbach um die Existenz in der Fußball-Bundesliga. Dabei lautete die Zielsetzung, sich fußballerisch weiter zu entwickeln. Das dies teilweise sogar gelungen ist, die Mannschaft dabei aber vergaß zu punkten, ist das eigentliche Dilemma dieses Teams und ihres Trainers. Michael Frontzeck aber steht nicht zur Disposition. Sportdirektor Max Eberl formulierte noch in Kaiserslautern ein neuerliches Treuebekenntnis zum Trainer: "Es gibt keine Trainerdiskussion." Frontzeck sprach nach der sechsten Saisonpleite von einer "großen Bewährungsprobe für den gesamten Klub".
Die 30 Saison-Gegentore nannte er am Sonntag im "Doppelpass" indiskutabel. "Es sind Fehler, die wir machen und objektive Dinge, die uns fehlen." Angesprochen auf die Aufgaben gegen Bayern München, in Köln, gegen Mainz und in Dortmund, sagte Frontzeck: "Ich bin nicht blauäugig und glaube, dass ich im März noch hier sitze und wir immer noch nur sechs Punkte haben." Auch Sport-Vorstand Rainer Bonhof schloss Sonntag noch einmal die Reihen: "Ich habe den Eindruck, dass wir ordentlich Fußball spielen." Er nahm die Spieler in die Pflicht. Sie müssten sich hinterfragen, ob sie alles täten für ihren Job. In Kaiserslautern eigentlich nicht. Nur drei Tage nach dem Pokalerfolg gegen Leverkusen präsentierten sie sich ängstlich und produzierten individuelle Fehler. Kapitän Filip Daems assistierte beim Führungstor (71.) mit einem Kopfball vor die Füße von Christian Tiffert. Beim 0:3 durch Srdjan Lakic köpfte Daems neben den Ball.
Dabei kreierte Gladbach die klarste Chance des Spiels. Allerdings zielte Mohamadou am von Torhüter Sippel verlassenen Tor vorbei. Trost bietet den Gladbachern und ihren Fans allenfalls die Statistik: Sechs von 14Bundesligisten, die seit Einführung der Drei-Punkte-Regel 1995/96 nach zehn Spielen sechs oder weniger Zähler auf dem Konto hatten, stiegen am Ende ab. Immerhin acht Klubs konnten den Gang in die 2. Liga abwenden. Dazu zählte auch Gladbach. Mit 39 Punkten belegten sie am Saisonende 2003/04 Platz elf. Auf dem Weg dorthin hatten sie aber den Trainer gewechselt.