DFB-Halbfinale gegen Bayern: Gladbachs Herkulesaufgabe
Klub und Fans träumen vom Pokal-Finale. Aber kann das Favre-Team Bayern ein drittes Mal bezwingen?
Mönchengladbach. Max Eberl ist ausgesprochen gut gelaunt. Es ist ja nun auch nicht mehr lange hin, bis der Sportdirektor, die Mannschaft, Trainer, Klub und die Fans die Früchte ernten können. In jener Saison, die Borussia Mönchengladbach nach einer wundersamen Rettung vor dem Abstieg aus der Bundesliga in wenigen Monaten quer durch Europa führen wird.
Alles das erscheint so unglaublich, dass sich am Mittwoch ein weiteres Mosaiksteinchen passend einfügen könnte in das Bild einer außergewöhnlichen Erfolgsgeschichte. Gladbach erwartet Bayern München. Im Halbfinale des DFB-Pokals. Nur ein Sieg noch trennt den Klub von dem Finale.
17 lange Jahre müssen sie am Niederrhein darauf bereits warten. Und jetzt bietet sich diese einmalige Chance wieder. Ein Sieg gegen die Bayern ist dazu nötig.
Daran hatten sich die Gladbacher in dieser Saison ja schon gewöhnt. Zum Saisonauftakt siegten sie in München 1:0, zum Rückrundenbeginn in Gladbach gleich 3:1. Und nun soll der dritte Erfolg in einer Saison in einem nationalen Wettbewerb gegen den Liga-Krösus gelingen?
Allein Eintracht Frankfurt gelang das Kunststück, in der Saison 1977/78 binnen 15 Tagen dreimal gegen die Münchner zu gewinnen (4:0, 4:0, 2:1). Dabei gewannen die Hessen ein Bundesligaspiel und setzten sich mit zwei Siegen im Achtelfinale des Uefa-Pokals durch.
Und weil Eberl um das alles weiß, setzt er die Taktik der Überhöhung des Gegners ein. „Das ist ein schier unschlagbarer Gegner, der auf uns zu kommt. Das ist eine Herkulesaufgabe“, sagt Eberl. Gladbachs Trainer Lucien Favre analysiert: „Wir spielen gegen die deutsche Nationalmannschaft. Plus Robben und Ribéry.“
Vor allem der Franzose ist die große Unbekannte in dem brisanten Vergleich. Er fehlte beim Gladbacher 3:1-Sieg im Januar und war im ersten Saisonspiel nur eingewechselt worden.
Gladbachs Rechtsverteidiger Tony Jantschke bleibt vor der kniffligen Aufgabe gelassen: „Gegner mit einer solchen Klasse kann man nur als Mannschaft stoppen. Wenn du dauernd in Eins-gegen-Eins gegen Ribéry musst, stoppst du ihn vielleicht von fünf Versuchen dreimal. Aber zweimal geht er vorbei.“
Für Trainer Jupp Heynckes ist das Spiel eine „Gelegenheit, uns zu revanchieren. Ich denke, dass wir nicht ein drittes Mal in einer Saison gegen Mönchengladbach verlieren werden“.
Gleichwohl warnt Robben vor Gladbach. „Sie sind sehr gefährlich. Und Marco Reus ist einer, auf den man immer ein Auge haben muss. Wir haben 20 Tore geschossen in einer Woche. Aber Mittwoch ist ein ganz anderes, ein schwieriges Spiel.“ So würde es Eberl und Favre, der den wiedergenesesen Patrick Herrmann wohl aufbieten wird, gefallen.
“ Bor. M’gladbach - FC Bayern Mittwoch, 20.30 Uhr/ARD