Favre: „Wir müssen jetzt positiv denken“

Belek (dpa) - Die Vorbereitung auf die Rückrunde verläuft für Borussia Mönchengladbach alles andere als leicht. Marco Reus hat angekündigt, nach der Saison zu Borussia Dortmund zu gehen. Und jetzt gibt es auch Gerüchte, dass Lucien Favre den Verein im Sommer verlassen könnte.

In einem Pressegespräch während des Gladbacher Trainingslagers in Belek nahm der Trainer dazu Stellung.

Befürchten Sie, dass der angekündigte Wechsel von Marco Reus das Trainingslager und auch den Rest der Saison überlagern wird?

Favre: „Jetzt wissen alle Bescheid und das ist besser so. Ich war auch Spieler. Ich habe auch meinen Trainer informiert, als ich in Neuenburg war und zu Servette Genf gegangen bin. Wir müssen das akzeptieren und nach vorne schauen.“

Stimmt es denn, wie heute zu lesen ist, dass Sie aufgrund der Weggänge von Reus und Roman Neustädter jetzt selbst überlegen, den Verein zu verlassen?

Favre: „Das ist ein Artikel, der geschrieben wurde, weil wir vor Weihnachten gesprochen haben. Ich habe damals gesagt: Wenn alles gut läuft für dich, ist es besser, zu gehen. Das war ein anderer Kontext. Das hat mit der Situation jetzt nichts zu tun.“

Sehen Sie Ihre Aufbauarbeit der vergangenen Monate in Gefahr?

Favre: „Wir können das definitiv nicht ändern. Sie sind weg, Punkt. Klar, das war nicht einfach zu verdauen. Aber wir müssen jetzt positiv denken. Es gibt auch andere gute Spieler.“

Welchen Eindruck macht Marco Reus hier in Belek auf Sie?

Favre: „Wie immer. Er macht einen sehr guten Eindruck, ist fit und hat Spaß, zu trainieren. Marco und Roman Neustädter werden weiter 100 Prozent geben und eine super Rückrunde für Gladbach spielen.“

Glauben Sie trotzdem, dass die beiden jetzt einen schwereren Stand haben werden bei den Fans?

Favre: „Warum? Das gehört dazu, das ist das Leben. Sie haben das Recht, das zu machen. Beide müssen weiter die totale Unterstützung haben.“

Was kann man von Ihrer Mannschaft in der Rückrunde erwarten?

Favre: „Physisch sind wir bereit. Die Laktattests haben bewiesen, dass die Spieler von ihrer Form nichts verloren haben. Aber es wird schwieriger für uns. Wir müssen weiter Spiel zu Spiel nehmen und um jeden Punkt kämpfen. In zwei Wochen spielen wir gegen Bayern München und von da an geht es sehr, sehr schnell und dauert nur drei Monate bis zum Ende der Saison. Wir haben bis jetzt 18 Spiele in dieser Zeit. Vielleicht werden es 19 oder mehr. Das hoffen wir.“