Frontzecks heikle Mission

Gladbachs Platz im Trainingslager ist nicht bespielbar.

Mönchengladbach. In Mönchengladbach hatten sie einst eine tolle Idee. Sie bedruckten T-Shirts mit dem Slogan: Ein Team. Das war als die Spieler vor allem einzelne Charaktere waren, aber eben keine Mannschaft. Dreieinhalb Jahre ist das her und am Ende dieses Prozesses stand der Abstieg in die 2.Liga. 26 Punkte reichten noch nie zum Klassenerhalt. Interessanter ist das Torverhältnis von damals: 23:44.

Irgendwie kommen einem diese Zahlen bekannt vor. Vor allem deshalb, weil sie erstaunlich nah an der derzeitigen Realität sind. Das Torverhältnis des Tabellenletzten aus Mönchengladbach lautet: 24:40. Es sind aber erst 14 von 34 Spieltagen absolviert.

Es verdeutlicht auf dramatische Weise, welches Tollhaus Gladbachs Defensive ist. Es scheint die Ironie des Schicksals, dass sich dieses Chaos auch über die Vorbereitung auf das Heimspiel am Samstag gegen Hannover 96 legt.

Seit Montag hat Trainer Michael Frontzeck seine Spieler in Klausur, zusammengezogen im noblen Château Holtmühle im niederländischen Tegelen. Der Wintereinbruch lässt auf dem nicht beheizten Platz allerdings kein Training zu.

So machte sich der Tross am Dienstag auf, um am heimischen Borussen-Park zu trainieren. Igor de Camargo, "Bamba" Anderson und Tobias Levels erlitten auf eisigem Geläuf Blessuren.

Das alles beruhigt die Lage nicht. Auch die für den Trainer nicht, der sich nicht viele Niederlagen mehr bis zur Winterpause leisten kann. Frontzeck gibt sich unbeeindruckt: "Mich interessieren nur die drei Punkte gegen Hanover und nicht, was mit mir passiert."

Er bekräftigte am Dienstag erneut, mit den zur Rückrunde wiedergenesenen Innenverteidigern Dante und Roel Brouwers die Mission Klassenerhalt erfolgreich zu bestehen.