Gladbach darf auf die Königsklasse hoffen
Mönchengladbach. Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach, der Fast-Absteiger der vergangenen Spielzeit, hat sensationell die Qualifikationsrunde zur Champions League erreicht.
Der Elf von Trainer Lucien Favre reichte dafür am 33. Spieltag ein 0:0 im Heimspiel gegen Aufsteiger FC Augsburg. Das Direkt-Ticket zur Königsklasse kann die Borussia allerdings am kommenden Samstag in Mainz nicht mehr einlösen, da der Drittplatzierte Schalke 04 auf der Liga-Zielgeraden durch ein 4:0 gegen Hertha BSC mit sechs Punkten Vorsprung uneinholbar davon gezogen ist. „Wir freuen uns trotzdem, wir haben eine Wahnsinns-Saison gespielt“, sagte Borussen-Stürmer Mike Hanke. Gejubelt wurde nach dem Schlusspfiff auch im Augsburger Lager. Der FCA hat mit dem Punkgewinn in Gladbach das Wunder Klassenerhalt geschafft.
Blumen zum Abschied: Wenige Augenblicke vor dem Anpfiff gab es für drei Gladbacher Spieler einen sehr emotionalen Moment. Marco Reus (zum BVB), Roman Neustädter (zu Schalke) und Dante (zu Bayern München) wurden vom Borussen-Präsidium um Rolf Königs offiziell verabschiedet, fast alle VfL-Fans erhoben sich von den Rängen und feierten die drei Leistungsträger noch einmal. „Danke an echte Borussen!“, sagte Stadionsprecher Torsten Knippertz.
Es lief die 18. Spielminute, als Borussias Offensiv-Wirbler Marco Reus fassungslos zu Schiedsrichter Michael Weiner blickte und einen Handelfmeter forderte. Den der Unparteiische auch durchaus hätte geben können. Reus‘ Gegenspieler Axel Bellinghausen hatte im Zweikampf die Hand ein wenig zu Hilfe genommen und der Kugel so eine leichte Richtungsänderung gegeben. Da Reus genau im Blickfeld des Schiedsrichters stand, konnte Weiner dies gar nicht sehen.
Von Beginn an dominierten die Gladbacher vor 53 306 Zuschauern im Borussia-Park das Geschehen. Nationalspieler Marco Reus prüfte mit seinem Schuss (4.) von der Strafraumgrenze FCA-Schlussmann Simon Jentzsch. Auch in der Folge machten die Fohlen Druck, doch Augsburg verteidigte geschickt und machte die Räume eng. Offensiv agierten die Gäste allerdings mehr oder weniger harmlos.
Der beste Gladbacher Angriff in Durchgang eins hätte fast die Führung gebracht. Nach schöner Vorarbeit von Kapitän Filip Daems vergab Mike Hanke aus kurzer Distanz aber kläglich (30.). Nach dem Wechsel nahm das Niveau der Partie spürbar ab, beide Mannschaften leisteten sich zu viele Fehler im Spielaufbau. Torchancen blieben so Mangelware. Eine der besten Möglichkeiten bot sich erneut Hanke. Doch der Kopfball des Stürmers verfehlte sein Ziel in der 50. Minute knapp.
Im weiteren Verlauf der zweiten Halbzeit fiel der Mannschaft von Trainer Lucien Favre nicht mehr viel ein, um die Augsburger in große Verlegenheit zu bringen. Ein Schuss von Mittelfeldspieler Patrick Herrmann bereitete Jentzsch keine Mühe (68.). Turbulent wurde es noch einmal in der Schlussphase, doch Reus (87.) und Neustädter (89.) konnten ihre Chancen für Gladbach nicht nutzen.