Borussia Mönchengladbach Gladbach hofft auf Christensen und lässt Younes gehen

Warum der dänische Abwehrspieler eine wichtige Stütze werden könnte.

Neuzugang Andreas Christensen ist mit ins Trainingslager der Borussia in Rottach-Egern gefahren.

Foto: Dieter Wiechmann

Düsseldorf. Andreas Christensen musste an diesem 27. Juni in Prag kurz überlegen. Gerade war der Abwehrspieler der dänischen U21-Nationalmannschaft im EM-Halbfinale mit 1:4 am späteren Europameister Schweden gescheitert. Ein Fazit? „Wir hatten die Qualität, um den Titel zu holen. Persönlich konnte ich mich auf dem guten Niveau dieser EM wieder ein Stück weiter entwickeln“, sagte Christensen.

Eben jener Christensen, der am Montag mit 26 weiteren Spielern von Borussia Mönchengladbach ins Trainingslager nach Rottach-Egern gereist ist. Vom Düsseldorfer Flughafen ging es am Nachmittag nach München, dort erwartete Marcus Breuer den Tross und transferierte Spieler und Trainer im Bus ins Seehotel Überfahrt am Tegernsee. Am Dienstag stehen die ersten beiden Einheiten auf dem Programm.

Bis 2017 hat die Borussia den 19 Jahre alten Christensen gerade vom englischen Meister FC Chelsea ausgeliehen. Eine verheißungsvolle Zukunft attestiert ihm nicht allein Gladbachs Manager Max Eberl: Im EM-Programmheft der Uefa wurde der Däne unter der Rubrik „Augenmerk auf...“ gesondert vorgestellt. Was aber macht ihn so interessant?

„Er ist in der Defensive vielseitig verwendbar. Er kann innen wie rechts verteidigen, aber auch auf der Sechs agieren“, sagt Allan Olsen, Sportchef der dänischen Zeitung „Ekstra Bladet“. Gladbachs Trainer Lucien Favre schwärmt für flexibel einsetzbare Akteure, der junge Däne passt also perfekt ins Anforderungsprofil. Olsen betont jedoch: „Andreas hat ohne Frage große Veranlagungen. Aber am besten ist er als Innenverteidiger. Auf dieser Position hat er die Qualität, um der Nachfolger des großen Daniel Agger zu werden.“

Agger spielte von 2006 bis 2014 für den FC Liverpool und wurde von den Fans verehrt. Tatsächlich sind bei Christensen ähnliche Veranlagungen erkennbar. Gutes Stellungsspiel, elegante Ballbehandlung und Übersicht zur Spieleröffnung zeichnen den im nördlich von Kopenhagen gelegenen Alleröd geborenen Spieler aus.

Im Alter von sieben Jahren begann er in der Jugend von Bröndby IF, 2012 schnappte ihn Chelsea den interessierten Mitbewerbern FC Barcelona, Manchester City und Bayern München weg. Nun ist er in Gladbach gelandet. „Er kann sich in der Bundesliga durchsetzen, allerdings muss er dafür körperlich noch etwas robuster werden“, sagt Olsen.

Bei 1,88 Metern bringt Christensen lediglich 74 Kilogramm auf die Waage. Für einen Innenverteidiger eher wenig, doch an Muskelmasse und Physis lässt sich in dieser Woche im Trainingslager arbeiten. Die Erwartungen an ihn sind hoch, das ist bei ihm aber nicht anders: „Die Bundesliga besitzt ein hohes Niveau und Borussia ist eine gute Adresse. Zudem habe ich gehört, dass Lucien Favre Spieler besser machen kann“, sagte Christensen. Dieses Vorhaben können beide nun in die Tat umsetzen.

Junioren-Nationalspieler Amin Younes wechselt vom Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach zu Ajax Amsterdam. Dies bestätigte Sportdirektor Max Eberl am Dienstag dem TV-Sender Sky. "Es sind nur noch Details zu klären", sagte Eberl. Der 21 Jahre alte Mittelfeldspieler Younes, der seit 2000 bei Borussia spielt, war in der vergangenen Saison an den Zweitligaclub 1. FC Kaiserslautern ausgeliehen und zum Trainingsstart wieder nach Mönchengladbach zurückgekehrt. Younes kam bei der U21-EM in Tschechien in allen vier Spielen der deutschen Elf zum Einsatz.