Bundesliga Gladbach muss nach Leipzig-Pleite um die Europa League-Teilnahme bangen
Mönchengladbach · RB Leipzig marschiert unaufhaltsam in die Champions League, Borussia Mönchengladbach muss um die Teilnahme am internationalen Geschäft noch bangen und wartet seit drei Monaten auf einen Heimsieg.
Die Champions League so gut wie sicher, das Pokal-Endspiel als großes Ziel. Drei Tage vor dem Halbfinal-Duell mit dem Hamburger SV feierte RB Leipzig am Samstagabend mit dem 2:1 (1:0)-Erfolg bei Borussia Mönchengladbach den siebten Auswärtssieg in Serie in der Fußball-Bundesliga und kann die Teilnahme an der europäischen Königsklasse kaum noch verspielen. „Das lassen wir uns nicht mehr nehmen. Da können Sie sich sicher sein“, sagte RB-Trainer Ralf Rangnick bei Sky.
Die Gastgeber hingegen blieben auch im sechsten Heimspiel nacheinander sieglos und müssen jetzt sogar noch um die Teilnahme an der Europa League bangen. Vor 51 750 Zuschauern im Borussia-Park schaffte Nationalspieler Marcel Halstenberg (17./Foulelfmeter/53.) seinen ersten Doppelpack für die seit 14 Pflichtspielen unbesiegten Sachsen.
„Das war ein sehr wichtiger Sieg“, meinte der Doppel-Torschütze. „Wir haben einen sehr guten Schritt Richtung Champions League gemacht.“ Schon am kommenden Samstag kann er mit seinem Team gegen den SC Freiburg die Qualifikation für die Königsklasse klarmachen.
Für die Gladbacher hingegen, die lange Zeit in der Saison wie ein sicherer Champions-League-Kandidat aussahen, endete die Partie trotz guter Leistung enttäuschend. Der Anschlusstreffer von Alassane Pléa (61.) war zu wenig. „Ich kann der Mannschaft nichts vorwerfen. Sie hat alles versucht“, meinte Gladbachs Trainer Dieter Hecking sichtlich enttäuscht. „Das ist das, was wir uns vorwerfen lassen müssen: Dass wir die guten Chancen, die wir gehabt haben, nicht genutzt haben.“
Sein RB-Kollege Rangnick verzichtete in der Startformation auf die Rückkehrer Willi Orban und Yussuf Poulsen und setzte auf die in der Vorwoche gegen Wolfsburg mit 2:0 erfolgreiche Elf, die mit einer Dreierkette verteidigte und aus einer kompakten Mittelfeldreihe agierte. Poulsen kam erst zur zweiten Halbzeit ins Spiel.
Die Gladbacher, bei denen Tony Jantschke und Raffael für die verletzten Nico Elvedi und Lars Stindl aufliefen, hatten fast einen perfekten Start, doch Raffaels Treffer nach 33 Sekunden fiel aus einer Abseitsposition.
Beide Teams suchten von Beginn an ihre Chancen und waren sehr offensiv eingestellt. Die erste große Möglichkeit der Gäste vereitelte Borussias Torhüter Yann Sommer, der einen Schuss von Emil Forsberg (8.) gerade noch zur Ecke lenken konnte. Kurze Zeit später scheiterte Pléa an Leipzigs Keeper Peter Gulacsi.
Der Führungstreffer fiel durch einen Foulelfmeter, den Halstenberg zum 1:0 verwandelte. Der Torschütze war zuvor nach einem Zweikampf mit Patrick Herrmann zu Boden gegangen. Drei Minuten später vergab Timo Werner aus kurzer Distanz das 2:0, Sommer konnte abwehren.
Die Gastgeber taten sich schwer, spielten bis zum Strafraum des Gegners ordentlich, kamen aber nicht zu zwingenden Torgelegenheiten. Herrmann hatte auf der rechten Seite viele Aktionen, doch gegen die von Ibrahima Konaté bestens organisierte RB-Abwehr gab es für die Borussen kein Durchkommen.
Für die Vorentscheidung sorgte wieder Halstenberg, der von Forsberg in Szene gesetzt den Ball von der linken Seite zwischen Sommer und Tobias Strobl zum 2:0 ins Tor spitzelte. Pléa gelang zwar noch der Anschlusstreffer, doch kurz darauf scheiterte der Franzose mit einem Kopfball und vergab noch den Ausgleich. Auf der anderen Seite verhinderte Sommer gegen Werner eine höhere Niederlage.