Gladbachs Mannschaft hat sich verändert
Neue Spieler wie Kruse und Raffael geben dem Spiel erkennbar mehr Esprit.
Mönchengladbach. So viel ist jetzt schon erkennbar. Lucien Favre hat sich nicht verändert. Seine Mannschaft indes schon. Und das nicht unwesentlich.
Entsprechend gelöst wirkte der Gladbacher Trainer nach dem Einzug ins Finale. „Es ist immer gut zu gewinnen“, sagte Favre, der nie wirklich viel Substanzielles preisgibt und so gerne innere Freude kaschiert.
Zumal seine Wunschverpflichtungen in der Offensive — Raffael und Max Kruse — andeuteten, dass Gladbachs wenig inspirierendes Angriffsspiel der vergangenen Saison tatsächlich der Vergangenheit angehören dürfte.
Das Duo debütierte beim 1:0-Erfolg im Halbfinale gegen Dortmund. Kruse etwas weniger auffällig als Raffael. Der Brasilianer erzwang den Sieg, weil er Dortmunds Torhüter Roman Weidenfeller nach einem Rückpass von Sokratis attackierte und dessen ungelenke Tanzeinlage willkommen annahm.
Weidenfellers Foul an Raffael nach Ballverlust im Strafraum trug clowneske Züge, den Elfmeter verwandelte Kapitän Filip Daems in der letzten Spielsekunde.
Dass am Sonntag im Finale ein 1:5 (Favre: „Eine Klatsche“) gegen die Bayern folgte, ärgerte den Schweizer gewiss innerlich mehr, als er nach außen eingestand. „ Es ist nur ein Freundschaftsspiel“, sagte Favre nicht gerade im Brustton wirklicher Überzeugung. „Ich bin zufrieden.“ Es werde schwer für alle Mannschaften, diese Bayern zu besiegen.
Dem laufintensiven Spiel, den sicheren Passkombinationen und der Entschlossenheit vor dem Tor konnten die Gladbacher lediglich 15 Minuten etwas entgegnen. Nach dem Führungstor durch Franck Ribry auf Pass von Arjen Robben spielten die Bayern Katz und Maus mit den Borussen.
Ein nicht gerade erfreulicher Umstand vor dem Saisonauftakt in drei Wochen — bei den Bayern. Die Hoffnung allein darin zu sehen, dass sich die Clubs dann nicht in einem Freundschaftsspiel begegnen, ist nicht wirklich ermunternd.