Schlappe gegen Bayern: Zu viele leichte Fehler
Die Gladbacher Borussia unterliegt den Bayern im Finale mit 1:5.
Mönchengladbach. Die 1:5-Lektion im Finale des Telekom-Cups hatte Borussias neuem Offensiv-Wirbler Max Kruse nicht völlig die Laune verdorben.
Gleich nach dem Schlusspfiff marschierte der 25 Jahre alte Fußball-Nationalspieler in die Kabine des Bundesligisten, bemerkte mit einem kurzen Lächeln: „Zweiter von vier ist auch nicht schlecht.“
Kruse hatte die Machtdemonstration des Münchner Superstar-Ensembles vor 44 506 Zuschauern im Borussia-Park allerdings nur von der Ersatzbank verfolgt, wurde nach seinem Einsatz tags zuvor beim Halbfinal-Sieg gegen Dortmund (1:0) geschont.
Deutlich gefrusteter wirkte da schon Luuk de Jong. Der niederländische Stürmer hatte mit seinem sicher verwandelten Strafstoß den einzigen Gladbacher Treffer markieren können. Was de Jong allerdings nicht wirklich glücklich stimmte.
Zu schwer lag die Demütigung im Magen. „Gegen solch einen Gegner ist es nicht einfach. Mehr war für uns an diesem Tag nicht drin, die Bayern sind einfach schon zu stark gewesen“, sagte de Jong. „Sie haben überragende Spieler in ihren Reihen, bleiben ganz ruhig, um dann im entscheidenden Moment das Tempo schlagartig zu erhöhen. Bayern ist eine Maschine.“
Diese Maschine bestrafte jeden Borussen-Fehler gnadenlos und zielsicher. Ob beispielsweise das zu zögerliche Auftreten von VfL-Torhüter Nummer zwei, Christofer Heimeroth, das unzureichende Stellungsspiel von Rechtsverteidiger Tony Jantschke, die Zuordnungsprobleme in der Innenverteidigung oder die individuellen Fehler bei Ballbesitz.
So unterliefen Granit Xhaka binnen weniger Augenblicke gleich zwei Ballverluste in Folge, was schließlich Philipp Lahm zum 2:0 nutzte. Borussen-Trainer Lucien Favre nahm daher in seiner Analyse auch kein Blatt vor den Mund. „1:5 — das ist eine Klatsche. Klar, Bayern spielt hervorragend, es ist sehr schwer, gegen diese Mannschaft zu spielen. Wir haben aber auch zu leichte Fehler gemacht.“
Favre, der trotz des Finales gegen die Bayern auf Profis wie Stranzl, ter Stegen, Raffael, Kruse, Daems oder Brouwers verzichtet hatte, weiß nun, welche Stellschrauben er bis zum DFB-Pokalspiel am 4. August in Darmstadt noch drehen muss.
Borussia hat beim Telekom-Cup gegen Dortmund und in der Vorbereitung gezeigt, dass die Mannschaft Potenzial für eine gute Saison hat. Und mit dem erst 17 Jahre Mahmoud Dahoud ein Talent, der nach seinen jüngst bemerkenswerten Vorstellungen durchaus eine Option für den Liga-Auftakt in zwei Wochen sein könnte.