Hinrunde: Die 17 Gegner im Überblick

Auf die Fans im Borussia-Park warten zum Saisonauftakt in den Heimspielen gegen den 1. FC Nürnberg, Eintracht Frankfurt und FC St. Pauli nicht unbedingt fußballerische Leckerbissen. Allerdings dürften diese Gegner den Start in die Serie erleichtern.

Mönchengladbach. Wie stark ist Borussias Konkurrenz? Was haben die 17 Gegner in der Sommerpause gemacht und was kann damit von Ihnen in dieser Saison erwartet werden? Ein Ausblick.

Auf den Autogrammkarten der "Clubberer" ist in dieser Saison neben den Spielern jeweils ein Star aus der ruhmreichen Vergangenheit abgebildet. In schwarz-weiß, denn so lang ist sie her. Für diese Spielzeit gilt Platz 15 als Erfolg. Genau der wird’s - und bunt gefeiert.

"Vizekusen" geht in seine 32.Bundesliga-Saison in Folge, ist aber einer der wenigen Klubs im Oberhaus, die noch nie Meister wurden. Nun soll es Michael Ballack richten. Der kann diesmal kein Eigentor in Unterhaching erzielen. Der Titel ist daher nicht unmöglich.

Es ist ruhig geworden um die hessische Diva. Keine Skandale, kaum Finanzprobleme und Jahr für Jahr ein Stück weiter entfernt von der Abstiegszone. Diesmal ist Platz Neun drin - Mittelmaß am Main. Aber auch Mittelmaß muss erarbeitet werden.

Die Schwaben wollen ihre Gegner wieder durch den Cacau ziehen. Doch durch den Umbau der Cannstatter Kurve fehlt daheim der Stimmungsfaktor. Mehr als Platz acht gibt’s nicht. Und darüber kann sich Trainer Gross noch nicht einmal die Haare raufen.

Das Langstreckengebolze gehört seit Holger Stanislawskis Dienstbeginn der Vergangenheit an. Unter dem jungen Trainer spielt der Weltpokalsiegerbesieger von 2002 inzwischen einen gepflegten Ball. Das reicht zum Klassenerhalt. Und zur Freude im Freudenhaus.

Die letzte Meisterschaft stammt aus einer Zeit, als das tote Meer noch gesund war. Daher will Trainer Magath trotz 250 Millionen Euro negativem Eigenkapital (altdeutsch Schulden) shoppen gehen. Aber die Abgänge wiegen zu schwer. Es geht runter auf Rang sieben.

Dank der großzügigen Hilfe des Automobilherstellers, der schon lange keine Wagen fürs Volk mehr produziert, kauft der Meister von 2009 alles, was bei drei nicht auf den Bäumen ist. Geld schießt keine Tore? Manchmal eben doch. Mit Wolfsburg muss gerechnet werden.

Bei Borussia kennt jeder Fan die Namen der Spieler, bei Hoffenheim jeder Spieler die Namen der Fans. Ob sich dies nach der suboptimalen Saison 2009/10 ändert? Zweifel sind angebracht. Die Sinsheimer dürften erneut nur zwischen Platz neun und elf landen.

Für Werder wird’s schwerer. Die Konkurrenz rüstet mehr und mehr auf, während in Bremen viel Geld in den Stadionumbau wandert. Mit Platz fünf wären sie an der Weser daher schon zufrieden. Und dafür sollte die Qualität im Kader auch nach Özils Abgang reichen.

Die Hölle auf Bergen. Nach vier Jahren zweitklassigem Besuchs brennt der "Betze" auf die erste Bundesliga. Und der zittern die Knie, denn wer "uff de Bersch" nach 90 Minuten führt, hat nach 98 Minuten meist doch verloren. So entgehen die "Roten Teufel" dem Abstieg.

Feierbiest van Gaal. Er will weiter Titel und Weißbierduschen. Aber der Weg dahin wird steinig. Die Abwehr hat bisweilen Löcher wie ein holländischer Käse, Ribery Probleme außerhalb des Fußballplatzes und bei Robben kann auch nichts übers Knie gebrochen werden.

"Ich habe den Tiefpunkt erreicht und beginne zu graben", sagt ein italienisches Sprichwort. Der "Effzeh" steuert darauf zu, die unansehnliche Vor-Saison zu toppen. Die Fans müssen um den Liga-Erhalt zittern. Durch die zweitklassigen Zugänge aus drittklassigen Fußball-Nationen lernen sie dabei allerdings viele Sprachen kennen.

In Mainz ging der Karneval bis in den Mai. Schließlich landeten die Rheinhessen vor der Eintracht. Die zieht zwar dieses Mal vorbei, dafür wird der FSV vor Kaiserslautern stehen. Helau!

Den BVB-Fans wäre auch Rang 17 recht, solang Schalke 18. wird. Doch Trainer Jürgen "Kloppo" Klopp hat die Dortmunder wieder in weit höhere Tabellen-Regionen geführt. Diese Saison reicht’s für Platz sechs. Und damit für einen Rang vor Schalke.

Präsident Kind ist sauer auf Trainer Slomka, der auf die Mannschaft und Manager Schmadtke auf beide. Nach der Pokal-Pleite in Elversberg liegen die Nerven blank. Weil alle wissen, dass die gezeigten Defizite erst die Spitze des Eisberges sind. Der Abstieg führt nur über 96.

Selbst wenn der ganze Schwarzwald brennen würde, blieben beim SC Freiburg alle ruhig. Panik ist hier ein Fremdwort. Alle wissen, dass es nur um den Klassenerhalt geht und jedes Jahr Bundesliga ein Geschenk ist. Das wird belohnt, Freiburg rettet sich über die Relegation.

HSV = haben sich verstärkt. Zur hohen Kader-Qualität stießen mit Diekmeier, Westermann und Kacar starke Ergänzungen. Der HSV gehört zu den Titelanwärtern - wie immer. Bleibt nur die Frage, was diesmal dazwischen kommt, um am Ende wie immer zu scheitern.