Radsport/Großer Preis von Nettetal: Die 13 wird zur Glückszahl
Beim 25. Großen Preis von Nettetal wird Lokalmatador Gottfried entthront.
Nettetal. Das Jubiläums-Radrennen um den 25. Großen Preis von Nettetal wurde auch zu einem Kanpf gegen ergiebigen Dauerregen. Im Elite KT und A/B-Rennen, das wetterbedingt auf 37 Runden à 2,2 Kilometer (statt 46) verkürzt wurde, konnte der Nettetaler Alexander Gottfried (Team NetApp) seinen Titel aus dem Vorjahr nicht verteidigen.
Er führte zwar in den ersten fünf Runden, fiel dann aber ins Mittelfeld zurück und wurde am Ende Siebter. Mit erhobenen Händen fuhr dagegen Dennis Klemme (Wiedenbrück) als Sieger ins Ziel, ihm folgten in jeweils zehn Metern Abstand Boris Fastring (2.) Philipp Mamos.
Die Rückennummer 13 hatte Fastring (EGN Radsport Team) offenbar Glück gebracht. Mit dem späteren Sieger und dem mehrmaligen deutschen Bergmeister Philipp Momos setzte er sich schon früh vom Hauptfeld ab. Die Dreier-Ausreißergruppe baute den Vorsprung aus, bis Fastring exakt 13 Runden vor dem Ziel in der rechtwinkeligen Kurve beim Einbiegen in die Zielgerade stürzte - und nach ihm an gleicher Stelle viele Fahrer des Hauptfeldes. Das Rennen wurde für kurze Zeit neutralisiert, die Gestürzten bekamen die Runde gutgeschrieben. Fastring löste sich noch einmal aus dem Hauptfeld und verwies Philipp Mamos noch auf Rang drei.
"Die 13 brachte ihm Glück", freute sich Rennleiter Wilfried Schmitz. Den Pokal überreichte Ortsvorsteher Hubert Glock und den Ehrenpreis der Sparkasse Wolfgang Bienefeld, Leiter der Zweigstelle Breyell.
Der 2,2 Kilometer lange Rundkurs war wegen der Regenglätte besonders anspruchsvoll mit seinen rechtwinkeligen Kurven und seinen leichten Steigungen. Einige Zuschauer (der Veranstalter schätzt die Besucher zur besten Zeit auf etwa 500) waren aber schon vor dem Zieleinlauf wetterbedingt gegangen.
Zu den weiteren sportlichen Höhepunkten gehörte das erste Handbike-Rennen. Insgesamt 34 Handbiker gingen an den Start. Nicht im Fahrerfeld war der Nettetaler Spitzenfahrer Stefan Voormans, der aber als Betreuer und Kommentator aktiv war. Wegen einer Nach-OP am Fuß bfindet er sich seit einingen Wochen in einer Spezialklinik, wurde aber eigens für und wegen des ersten Nettetaler Handbike-Rennens beurlaubt. Die Idee für das Rennen in Nettetal stammte von ihm. Er hatte sich auch mit um die Organisation gekümmert.
Das Angebot der Rennleitung, das auf 15 Runden (33 Kilometer) festgelegte Rennen witterungsbedingt zu verkürzen, hatten die 34 Handbiker einstimmig abgelehnt. Es schien, als ob die Handbiker mit dem tiefliegenden Schwerpunkt ihres Sportgeräts leichter, zumindest ungefährdeter durch die scharfen Breyeller Kurven kamen.
Bei den Frauen war die Gewinnerin und Olympia-Siegerin Lily Augreny (Bochum) wieder einmal unschlagbar. Sie triumphierte vor den Nettetalerinnen Katja Oemmelen (2.) und Andrea Plückelmann. Bei den Männern siegte Josef Michelberger (Bad Nenndorf) vor dem Berliner Jörg Pieper (Team Otto Bock) und dem Belgier Jean Francois de Berg.