29. Spieltag Hütters Zukunft deklassiert die Eintracht – Gladbach gewinnt 0:4
Mönchengladbach · Borussia Mönchengladbach hat Eintracht Frankfurt innerhalb einer Woche zum zweiten Mal besiegt. Mit 0:4 degradiert Gladbach die Mannschaft ihres zukünftigen Trainers.
Borussia Mönchengladbach hat Eintracht Frankfurt innerhalb einer Woche zum zweiten Mal besiegt. Und wie! Mit 0:4 (0:1) ging die Eintracht fünf Tage nach Bekanntgabe des Wechsels von Trainer Adi Hütter im Sommer nach Gladbach im brisanten Bundesliga-Duell bei der Borussia unter. Und die Niederlage hätte angesichts etlicher weiterer ungenutzter Chancen der ersatzgeschwächten Borussen sogar noch deutlicher ausfallen können.
Matchwinner und zugleich tragische Figur war der nach einer Coronavirus-Infektion wieder genesene Nationalspieler Jonas Hofmann, der das 1:0 durch Matthias Ginter (10. Minute) vorbereitete, das 2:0 (60.) selbst schoss und zehn Minuten vor dem Ende benommen vom Platz musste. Der Ex-Borusse Amin Younes hatte Hofmann aus kurzer Distanz den Ball an den Kopf geschossen. Ramy Bensebaini köpfte das dritte Gladbacher Tor (67.), der eingewechselte Hannes Wolf erhöhte in der Nachspielzeit (90.+5) gar auf 4:0. Damit bleibt Hütters zukünftiger Arbeitgeber der einzige Bundesliga-Club, gegen den der Österreicher noch nie gewinnen konnte.
Im Kampf um die erstmalige Champions-League-Teilnahme steigt nun der Druck für die Eintracht. Am Sonntag hat Borussia Dortmund als Tabellenfünfter die Chance, gegen Werder Bremen wieder bis auf vier Punkte an die Hessen auf Rang vier heranzurücken.
Gladbach bleibt nach dem sechsten Spiel in Serie gegen Frankfurt ohne Niederlage aussichtsreich im Rennen um die Europacup-Qualifikation. Das Team von Trainer Marco Rose, der im Sommer nach Dortmund wechselt, blieb im vierten Spiel in Serie unbesiegt. Damit scheint die katastrophale Schwächephase der Borussia mit sieben Pflichtspiel-Niederlagen in Serie nach Roses verkündetem Abgang zum BVB endgültig vergessen.
Hütter dürfte hoffen, dass ihm und der Eintracht nun nicht Ähnliches droht. Am Dienstag hatten die Borussia und die Eintracht den Wechsel des Österreichers öffentlich gemacht. Hütter hatte daraufhin sehr pathetisch seine Liebe für die SGE („Ich trage Frankfurt im Herzen“) geäußert und versprochen, noch motivierter als zuvor zu sein.
Im ersten Spiel nach dieser für die Hessen schmerzhaften Entscheidung ausgerechnet in Gladbach spielte die Eintracht aber lange nicht so stark wie zuletzt. „Jetzt wollen wir den neuen Trainer erstmal ärgern“, hatte Gladbachs Nationalspieler Hofmann in der „Rheinischen Post“ vor dem brisanten Duell gesagt. Der Offensivspieler, der nach zwei verpassten Partien wieder in die Startelf rückte, bereitete mit seiner genauen Ecke auf Ginters Kopf früh die Führung vor. Dies war schon das 20. Tor Gladbachs nach einer Standard-Situation. Keinem anderen Bundesliga-Team gelangen in dieser Spielzeit mehr.
Frankfurt kam erst langsam ins Spiel, hatte aber deutliche Probleme. Gladbach drückte die Eintracht in ein geordnetes Spiel und ließ den von der Eintracht geliebten wilden Stil gar nicht zu. Nach dem Wechsel drückten die Borussen wieder auf das 2:0, das aber trotz bester Möglichkeiten erst nach einer Stunde durch den starken Hofmann fiel. Gerade als Hütter mit einem Dreifach-Wechsel die Schluss-Offensive der Gäste einleiten wollte, antwortete Gladbach in Form von Bensebainis Kopfball zum 3:0. Die Eintracht war endgültig geschlagen und die Borussia schaltete mehrere Gänge zurück. In der Nachspielzeit setzten die Rheinländer trotzdem noch einen drauf.