Borussia Mönchengladbach Johnson führt Gladbach zu starkem Ausrufezeichen
Der imposante Auftritt beim 4:2 über Schalke zwingt die "Fohlenelf" für die Europa-League-Duelle mit S04 in die Favoritenrolle. (1/2)
Mönchengladbach. Wenn der kleine Sean etwas älter ist, dann wird ihm Papa Fabian ganz bestimmt ein Fußball-Spiel im Fernsehen zeigen. Schließlich bekommt nicht jedes Kind von seinem Vater zur Geburt zwei Tore geschenkt. Fabian Johnson hat es getan. Der Mittelfeldspieler brachte Borussia Mönchengladbach am Samstag gegen den FC Schalke 04 zweimal in Führung und war damit Weg-Bereiter des 4:2 (1:1) der "Fohlenelf". "Ich bin natürlich sehr, sehr glücklich über dieses schöne Wochenende", sagte Johnson.
14 Spiele hatte Johnson nicht mehr getroffen - nun der Doppel-Pack zu einem Zeitpunkt, der besser nicht sein konnte. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag brachte Ehe-Frau Sarah das Söhnchen zur Welt, knapp 40 Stunden später war der Papa schon wieder hellwach. "Wir hatten zum Glück ein Abend-Spiel. Da konnte ich noch genügend schlafen", verriet Johnson. Ziemlich munter verwertete er dann zunächst eine Flanke von Patrick Herrmann volley zum 1:0 (28.) und vollendete später eine fantastische Kombination zum 2:1 (64.).
"Der Trainer hat mir ans Herz gelegt, mutiger zu spielen. Das habe ich versucht und es hat ganz ordentlich funktioniert. Ich werde an meinen Offensiv-Aktionen allerdings weiter arbeiten", erklärte Johnson. Schließlich hatte er zwei weitere Chancen, zielte jedoch vor der Pause zu hoch und scheiterte in der 62. Minute an Schalkes Torwart Ralf Fährmann. Für Max Eberl war Johnson dennoch der Mann des Spiels. 12,11 Kilometer Lauf-Leistung, 82 Prozent Pass-Genauigkeit sowie 80 Prozent seiner Zweikämpfe gewonnen. "Fabian hat die entscheidenden Situationen geschaffen. Vielleicht hat ihn der Sohn beflügelt", sagte Gladbachs Sportdirektor.
Mit Johnson & Johnson war - in Anlehnung an einen früheren Werbe-Spruch für Automobil-Pflege - also alles im Lack. Die "Fohlenelf" hat sich in der Bundesliga durch den fünften Sieg im siebten Spiel unter Trainer Dieter Hecking erneut ein Stück näher an die Plätze, die zur Teilnahme am Europapokal berechtigen, heran gearbeitet. Mit 15 von 18 möglichen Punkten sind die Gladbacher weiter das beste Rückrunden-Team und stehen nun auch erstmals seit dem 7. Spieltag wieder auf einem einstelligen Tabellen-Platz. "Damit haben wir unser Saison-Ziel ja erreicht", sagte Max Eberl.