Konzentration auf Weiß, Gelb und Rot
Die Billardfreunde Mönchengladbach luden zur Carambolage-Landesmeisterschaft.
Mönchengladbach. Immer wieder geht Christian Schmithuisen um den mit blauem Tuch bespannten Tisch, bringt das Queue in Position und fixiert die Position der drei Bälle. Schließlich setzt der Spieler den Billardstock am weißen Ball an und versetzt ihn durch den Stoß in Rotation. Der Ball trifft die rote Kugel, rollt weiter gegen die Seitenbande und von dort aus in einem vorher genau errechneten Winkel gegen den gelben Ball: „23“ sagt der Schiedsrichter. Der Spieler hat einen sogenannten Nachläufer gespielt, bekommt einen weiteren Punkt angerechnet und darf weitermachen. Insgesamt 90 Mal muss einer der beiden Sportler in einem Zug mit seinem Ball die beiden andersfarbigen Kugeln auf dem Tisch treffen, dann ist das Spiel für ihn gewonnen.
Im Vereinshaus des Clubs der Billardfreunde Mönchengladbach (CdBF) an der Waldnieler Straße ist es so still, dass nur die Spielgeräusche zu hören sind. Macht einer der Spieler ein besonders guten Zug, schnipsen die Zuschauer anerkennend mit den Fingern. Hermann-Josef Großholfurt ist an der Reihe zu punkten.
Die beiden Spieler vom Billardclub aus Xanten tragen in Gladbach das Endspiel der Landes-Einzelmeisterschaft Niederrhein im Carambolage-Billard aus. „Die Faszination liegt in der Komplexität. Man muss gleichzeitig mit drei Bällen spielen und einen Zug dabei so berechnen, dass die Kugeln beim nächsten Mal wieder günstig liegen“, erzählt Sportwart Clemens-Roman Gabriel. 25 Mitglieder sind zurzeit im Verein aktiv und tragen sowohl in der Landesliga als auch in der Kreisliga ihre Wettkämpfe aus. „Das Schöne ist, dass der Sport noch bis ins hohe Alter ausgeübt werden kann“, sagt Heinrich Wittmann, 1. Vorsitzender des Vereins.
Im Clubhaus geht es wieder geräuschvoller zu. Christian Schmithuisen hat sein Spiel klar mit 90 zu 22 Punkten gewonnen und bekommt lautstarken Beifall vom Publikum. jfg