Kruse bereits Fan-Liebling
Gladbachs Zugang hat sich in den beiden Spielen mit der Nationalelf in den Blickpunkt gespielt.
Mönchengladbach. Er hat noch keinen einzigen Auftritt im Dress des VfL Borussia Mönchengladbach absolviert, sein Fußballer-Leben als Fohlen beginnt offiziell erst ab dem 1. Juli — und dennoch sind bereits zahlreiche Gladbach-Fans von ihm total begeistert. Die Rede ist vom Noch-Freiburger Max Kruse.
Dessen Dienste hat sich Borussia dank einer Ausstiegsklausel und einer Ablösesumme von 2,5 Millionen Euro Ende März rechtzeitig sichern können. Und dabei einige namhafte Konkurrenten aus der Liga ausgestochen.
Angesichts der jüngsten tollkühnen Vorstellungen Kruses als Debütant während der USA-Reise der Nationalmannschaft von Bundestrainer Joachim Löw ist in Borussias Fanlager eine Art „Kruse-Mania“ ausgebrochen.
In mehreren Internetforen und auf Facebook feiern die VfL-Treuen den 25 Jahre alten Offensiv-Wirbler wegen dessen Länderspielauftritten gegen Ecuador und den USA als gewieften Vorbereiter und eiskalten Vollstrecker. Als einen, der mit seiner Schnelligkeit und feinen Ballbehandlung die ideale Ergänzung in Borussias Angriff zu Rekordeinkauf Luuk de Jong (22) sein könnte.
Kruse könne der Spielertyp sein, mit der die immer noch offene Wunde im VfL-Kader seit dem Abgang von Marco Reus geschlossen werden könne. Der in Reinbek (Schleswig-Holstein) geborene Kruse hat allerdings während seiner turbulenten Karriere und den Stationen Bremen, St. Pauli sowie Freiburg zu viele Tal- und Bergfahrten erlebt, um als Nationalelf-Spätzünder allzu schnell die Bodenhaftung zu verlieren.
„Ich bin froh, dabei gewesen zu sein. Mal schauen, was die nächsten Wochen oder Monate so bringen“, so dass unterkühlte Statement des Linksfußes wenige Minuten nach seiner Torpremiere im Trikot mit dem DFB-Adler auf der Brust.
Dennoch: Auch beim Europa-League-Teilnehmer SC Freiburg hat Kruse eine beeindruckende Saison abgeliefert. 34 Liga-Einsätze, dazu elf Treffer und acht Torvorlagen sind eine Visitenkarte, die sich sehen lassen kann.
Gelingt es Kruse, diese Leistung nun im Borussia-Park zu bestätigen, ist die Vorfreude der Gladbacher Anhänger auf diesen als eigenwilligen geltenden Profi durchaus berechtigt.
Zwei Spielzeiten in Serie auf allerhöchstem Niveau abzuliefern, ist Kruse bislang noch nicht gelungen. In Gladbach kann er endgültig unter Beweis stellen, dass die Zeiten als verkanntes Genie ein Ende haben.