Nordtveits Fall im Strafraum: "Da kann man Elfmeter geben"
Hannover. Borussia Mönchengladbach hat im Kampf um die direkte Qualifikation für die Champions League erneut einen Dämpfer hinnehmen müssen. Mit dem 1:2 (0:0) bei Hannover 96 kassierten die Fohlen am 28. Spieltag in der Fußball-Bundesliga die zweite Pleite in Folge.
Die Gladbacher haben allerdings als Tabellenvierter weiterhin einen komfortablen Vorsprung (10 Punkte) auf die Verfolger, der Rückstand zum Dritten Schalke beträgt 3 Zähler.
Der Moment des Spiels: Hannover 96 erwies sich vor dem Anpfiff als fairer Gastgeber. Die Niedersachsen spielten für den mitgereisten Gladbacher Anhang die Fan-Hymne „Ja, wir schwören Stein und Bein, auf die Elf vom Niederrhein“ über die Stadionlautsprecher ein. Die über 6000 mitgereisten VfL-Treuen in der AWD-Arena sangen lauthals mit und bedankten sich per Applaus für die tolle Geste.
Der Spieler des Spiels: Mame Biram Diouf: Hannovers Stürmer ist ein Angreifer der Extraklasse, der nicht viele Chancen braucht, um erfolgreich zum Abschluss zu kommen. Bei seinem tollen Kopfballtreffer zur 2:0-Vorentscheidung nutzte Diouf die Fehler in der Gladbacher Hintermannschaft gnadenlos aus. „Ich freue mich, dass ich der Mannschaft habe helfen können“, meinte Diouf später bescheiden.
Der Aufreger des Spiels: Wenige Sekunden vor dem Abpfiff überschlugen sich noch einmal die Ereignisse. Zunächst fischte 96-Keeper Zieler einen tollen Schuss von Galdbachs Reus raus. Sekunden später war Zieler erneut bei einem Distanzschuss von Daems auf dem Posten. Kurz darauf stand plötzlich Havard Nordtveit in guter Schussposition, kam jedoch im Strafraum bei einem Zweikampf mit einem Hannoveraner zu Fall. Elfmeter, forderten viele Gladbacher — doch Schiedsrichter Felix Brych ließ weiterspielen. „Fakt ist, es gab einen Kontakt. Ich habe mich aber nicht fallen lassen. Ich denke, man kann da wohl Strafstoß geben“, sagte Nordtveit später.
Chronik des Spiels: Die 49000 Zuschauer in der ausverkauften AWD-Arena bekamen in Durchgang Eins nur wenige Höhepunkte geboten. Beide Mannschaften erlaubten sich eine Vielzahl von Fehlern im Aufbauspiel, konnten so kaum Akzente in der Offensive setzen. Die beste Möglichkeit hatten zunächst die Gäste vom Niederrhein: Nach einer Ecke von Nationalspieler Marko Reus flog der Ball durch den 96-Strafraum, ehe Igor de Camargo am zweiten Pfosten aus kurzer Distanz verpasste (10.). Die nächste Gladbacher Chance verbuchte Havard Nordtveit (34.), sein Schuss verfehlte jedoch das Gehäuse, auf der Gegenseite hatte Christian Schulz (40.) bei seinem Distanzschuss Pech.
In der 2. Halbzeit nahm die Partie dann Fahrt auf. Hannovers Stürmer Ya Konan grätschte in eine verunglückte Direktabnahme von Konstantin Rausch und drückte den Ball aus kurzer Distanz zum 1:0 (57.) ins Gladbacher Tor. Die Niedersachsen agierten nach der Führung sicherer und setzten zunehmend auf Konter. Gladbach versuchte, sich noch einmal gegen die Niederlage zu stemmen, brachte mit Mike Hanke und Oscar Wendt frische Kräfte. In ganz große Bedrängnis geriet die 96-Defensive dadurch zunächst kaum. Stattdessen erhöhte Diouf nach sehenswerter Vorarbeit von Schlaudraff auf 2:0 (76.). Nur zwei Minuten später gelang Gladbachs Nordtveit das 1:2. Im Anschluss drehten die Borussen noch einmal auf, jedoch fehlte bei ihrer Schlussoffensive im Abschluss auch das nötige Quäntchen Glück. Reus und Daems hatten in der Nachspielzeit das 2:2 auf dem Schlappen, doch 96-Torhüter Zieler hielt den Heimsieg für Hannover fest.