Rückschlag für die Borussia - Kruse zeigt seine Klasse
Ausgerechnet Max Kruse drückte dem Duell zwischen Freiburg und Borussia seinen Stempel auf.
Freiburg. Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach hat im Rennen um einen Europapokal-Platz einen Rückschlag hinnehmen müssen. Die Fohlen unterlagen am Ostersamstag beim direkten Konkurrenten SC Freiburg mit 0:2 (0:0).
Der Traum von Europa ist allerdings noch längst nicht beendet für den VfL - der Rückstand auf Platz sechs beträgt nur einen Punkt.
Wenige Minuten vor dem Anpfiff ließ Freiburgs Stadionsprecher Claus Kühn die Katze aus dem Sack, teilte per Mikro allen Zuschauern mit, dass Max Kruse in der kommenden Saison zur Gladbacher Borussia wechseln wird. Bestätigen wollte dies nach dem Schlusspfiff aber noch niemand. Weder Kruse, noch VfL-Sportdirektor Max Eberl.
Der sagte mit einem Lächeln: „Da weiß der Stadionsprecher wohl mehr als wir. Es ist noch nichts unterschrieben.“ Eberl vielsagend weiter: „Ich hoffe, es war nicht Kruses letzter Doppelpack.“
Es sind die Geschichten, die wohl nur der Fußball schreiben kann. Vor dem Duell im Breisgau bestimmte der offenbar bevorstehende Wechsel von Freiburgs Offensiv-Ass Max Kruse in der kommenden Saison zur Gladbacher Borussia die Schlagzeilen.
Und es war ausgerechnet dieser Max Kruse, der dem Duell zwischen Freiburg und Borussia seinen Stempel aufdrückte. Per Doppelpack schoss Kruse die Gladbacher fast im Alleingang ab — und zeigte den VfL-Fans schon einmal seine ganze Klasse.
Später wollten natürlich alle von Kruse wissen, wie er es empfunden habe, seinem zukünftigen Klub so wehgetan zu haben. Doch der umkurvte alle medialen Hürden geschickt, wich auch der Frage zu seiner Zukunft in Gladbach aus. „Es gibt im Moment nichts zu vermelden. Ich freue mich, dass ich zwei Tore erzielen konnte und wir endlich wieder drei Punkte eingefahren haben“, sagte Kruse.
Die Freiburger Fans feierten ihn derweil noch lautstark, riefen, wie schon nach seinen beiden Treffern, in Richtung Borussen-Tross immer wieder: „Den Kruse, den habt ihr nicht verdient!“
Es lief die 81. Spielminute, als die Freiburger Fans lautstark einen Strafstoß von Schiedsrichter Günter Perl forderten. Caligiuri war bei einem Duell mit VfL-Keeper ter Stegen im Gladbacher Strafraum zu Fall gekommen. Perl hatte allerdings genau hingeschaut und auf Weiterspielen entschieden. Kein Foulspiel - damit lag der Unparteiische auch richtig.
Die 24 000 Zuschauer im ausverkauften Freiburger Stadion, darunter Bundestrainer Joachim Löw, sahen ein wenig unterhaltsame erste Halbzeit. Die Gäste vom Niederrhein, die auf den nach einer Länderspielreise müden Juan Arango verzichteten, hatten die erste Chance, doch de Jongs Kopfball landete in den Armen von Keeper Baumann (2.).
Bis auf einen 16-Meter-Distanzschuss von Verteidiger Mensur Mujdza (43.), den VfL-Torhüter Marc-Andre ter Stegen glänzend parierte, blieben gute Chancen bis zur Pause Mangelware.
In Durchgang zwei hätte Patrick Herrmann die Fohlen in Führung bringen können, doch der Flügelflitzer traf mit einem Schuss aus halblinker Position nur die Latte (53.). Auf der anderen Seite hatte Borussia Glück, dass Tony Jantschke einen Schuss von Caligiuri von der Linie kratzen konnte (59.).
Zehn Minuten später dann die spielentscheidende Szene: Über die Stationen Mlapa, Herrmann und Nordtveit trug Borussia einen gefährlichen Konter vor. Nordtveit hätte selbst wohl schon abschließen können, wollte aber den in der Mitte wartenden de Jong bedienen. Ginter klärte in letzter Sekunde — leitete so wiederum einen Freiburger Konter ein, den schließlich Kruse mit dem 1:0 (69.) vollendete.
In der Nachspielzeit war es dann wieder Kruse, der alles klar machte. Nach einem verunglückten Abschlag von ter Stegen legte Freiburgs Santini Kruse die Kugel auf, der schließlich eiskalt zum 2:0-Endstand vollstreckte.