Aus 0:2 mach 2:2 Schalke schafft Wende - Weinzierl erinnerte an Barcelona
Mönchengladbach (dpa) - Die Spieler tanzten im Kreis, der Trainer rannte wie aufgedreht über den Rasen und die Fans feierten ihre „Eurofighter“.
Der FC Schalke 04 drehte ein schon verloren geglaubtes Spiel noch und erreichte zum ersten Mal nach fünf Jahren das Viertelfinale in der Europa League. „Wir haben immer an uns geglaubt und nicht aufgegeben. Der Glaube versetzt Berge“, sagte Kapitän Benedikt Höwedes nach dem 2:2 (0:2) im Achtelfinal-Rückspiel bei Borussia Mönchengladbach. Nach dem 1:1 im Hinspiel reichte der Revierelf das Remis wegen der höheren Anzahl der Auswärtstore.
Zuvor hatte Trainer Markus Weinzierl seinem Team, das nach den Treffern von Andreas Christensen (26.) und Mahmoud Dahoud (45.+2) bereits mit 0:2 zur Halbzeit hinten lag, Mut zugesprochen und an den FC Barcelona erinnert. Die Katalanen hatten nach einer 0:4-Hinspielniederlage gegen Paris noch ein 6:1 zum Weiterkommen geschafft. „Warum sollen wir das nicht auch können“, fragte der Coach seine Spieler.
Dabei halfen den Gästen auch das Glück und Schiedsrichter Mark Clattenburg. Erst traf Leon Goretzka dank des holprigen Rasens zum 1:2, dann pfiff der Unparteiische aus England einen sehr zweifelhaften Handelfmeter, den Dahoud verursacht hatte. Nabil Bentaleb gelang der Ausgleich - und Gladbach konnte trotz aller Bemühungen den Siegtreffer nicht mehr erzielen.
„Das ist einer der bittersten Momente meiner Karriere“, meinte Borussias Flügelspieler Patrick Herrmann nach der Partie. „Ein Platzfehler und ein Elfmeter, der keiner war - das ist hart so auszuscheiden.“ Zudem setzte sich das Verletzungspech im Team fort. Kapitän Lars Stindl und Thorgan Hazard fehlten ohnehin schon. In der Partie verletzten sich dann noch Fabian Johnson und Christoph Kramer. Ihr Einsatz im Spiel gegen den FC Bayern München am Sonntag ist wahrscheinlich nicht möglich.