Ter Stegen hält den Punkt fest
Marc-André ter Stegen war aus Gladbacher Sicht der Spieler des Spiels. Mit zwei starken Paraden rettete er der Borussia einen Punkt.
Sinsheim. Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach hat sich zum Rückrunden-Auftakt mit einem torlosen Remis bei der abstiegsbedrohten TSG 1899 Hoffenheim begnügen müssen. Die Fohlen bleiben durch das 0:0 allerdings weiter auf Tuchfühlung zu den Europapokal-Plätzen, belegen mit 26 Punkten Rang acht in der Tabelle und sind seit nunmehr acht Pflichtspielen in Serie ungeschlagen.
Als Schiedsrichter Peter Sippel bei lausiger Kälte die alles andere als unterhaltsame Partie in der Rhein-Neckar-Arena abgepfiffen hatte, waren alle Protagonisten am Ende irgendwie doch eher zufrieden. Im Gladbacher Lager pusteten sie erleichtert durch, dass man sich in der Hoffenheimer Schlussoffensive nicht noch ein Gegentor eingefangen hatte und darüber hinaus erneut auswärts eine ordentliche Figur abgegeben hatte.
Die Hoffenheimer waren froh, dass sie trotz 65 Prozent Ballbesitzes der Gäste die Schießbude der Liga schließen und seit einer gefühlten Ewigkeit endlich mal wieder die Null halten konnten. Dazu ein Punktgewinn - auch wenn das nicht reicht, um in absehbarer Zeit Relegationsplatz 16 zu verlassen.
Keine Frage, das war aus Gladbacher Sicht Marc-André ter Stegen. Der 20-jährige Torhüter parierte zweimal stark — und hielt so den Fohlen zumindest den einen Punkt fest. Bereist gegen Firmino (20.) hatte ter Stegen gut reagiert, um dann in der 76. Minute mit einem tollen Reflex den Schuss von Weis zu entschärfen. Da hatten schon zahlreiche Hoffenheimer Fans den Torschrei auf den Lippen.
Nach der Partie sagte ter Stegen: „Wir haben nach hinten sehr konzentriert gearbeitet, das war okay. Aber wir hätten auf jeden Fall ein Tor machen müssen — wir hatten die Chance dazu. Gut, dass wir die Null gehalten haben, sonst wäre es hier ganz schwer geworden. Die Hoffenheimer haben es gut gemacht, haben gut in den Positionen gewechselt. Am Ende geht das Unentschieden in Ordnung.“
„Ich habe ihm einige warme Worte gesagt. Das war einfach schlecht und unsportlich“, kommentierte Marc-André ter Stegen die Szene, als Hoffenheims Takashi Usami in der 71. Minute per Schwalbe einen Strafstoß herausholen wollte. Usami hatte sich bei einer Rettungsaktion des Gladbacher Schlussmannes fallen lassen, versuchte so Peter Sippel zu täuschen. Doch der Unparteiische erkannte die schlechte Schauspieleinlage sofort und zeigte Usami dafür die gelbe Karte.
Vor 26.750 Zuschauern in Sinsheim starteten die Hoffenheimer unter ihrem neuen Trainer Marco Kurz schwungvoll in die Partie, hatten durch Roberto Firmino (6.) auch die erste Torchance. Im Anschluss jedoch übernahmen immer mehr die Gladbacher die Spielkontrolle. Hoffenheim konzentrierte sich in erster Linie auf die Defensive, nur ein Distanzschuss von Firmino sorgte für ein wenig Gefahr (20.).
Borussia dominierte, konnte jedoch keine gefährliche Torchance kreieren. In vielen Fällen fehlte beim entscheidenden Pass die Präzision. In Durchgang zwei änderte sich zunächst nicht viel am mäßigen Niveau der Partie. Beim Umschalten auf Offensive leisten sich beide Mannschaften einige Fehler.
Erst in der 60. Minute wurde es zum ersten Mal richtig gefährlich vor dem Hoffenheimer Tor. VfL-Stürmer Luuk de Jong konnte die Chance nach feinem Arango-Pass aber nicht nutzen. Zehn Minuten später vergab Innenverteidiger Roel Brouwers per Kopf nach einer Nordtveit-Ecke die bis dahin größte Möglichkeit zur Gladbacher Führung.
Auf der Gegenseite hatte Tobias Weis die Führung auf dem Fuß (76.). Zittern mussten die Borussen dann in der Schlussphase noch einmal, als Joselus Schuss (85.) knapp am Pfosten des Gladbacher Tores vorbeirauschte.