Kritiker der 50+1-Regel 96-Boss Kind: Investoren nur aus Hannover oder der Region
Hannover (dpa) - Club-Präsident und Hauptgesellschafter Martin Kind will beim Fußball-Bundesligisten Hannover 96 nur Investoren aus der Stadt oder der Region zulassen.
Dazu hat der Hörgeräte-Unternehmer das sogenannte „Hannover-Modell“ entworfen, in dem potenzielle Investoren festgeschriebene Anforderungen erfüllen müssen.
„Die 96-Gesellschafter müssen aus Hannover oder der Region kommen, hier wohnen und persönliche Beziehung zu 96 haben“, umschrieb der 73-Jährige das Profil der Kandidaten in einem Interview der „Bild-Zeitung“. Kind will dieses Modell nun „vertraglich fixieren“. Der Unternehmer ist einer der großen Kritiker der 50+1-Regel im deutschen Profifußball, nach der Investoren anders als zum Beispiel in der englischen Premier League nicht mehr als 49 Prozent der Club-Anteile halten dürfen.
Kind will aufgrund seines 20-jährigen Engagements „mit vielen Leistungen und großer finanzieller Unterstützung“ von einer Ausnahmeregel Gebrauch machen, die eine Mehrheits-Übernahme dank intensiver Club-Entwicklung wie im Fall Dietmar Hopp und 1899 Hoffenheim zulässt. Dazu hat Kind jüngst einen Antrag an die Deutsche Fußball Liga gestellt.
Investoren, die ins „Hannover-Modell“ passen würden, stehen laut Kind „nicht Schlange“. Scheichs oder Oligarchen sollen aber ausgeschlossen sein. Kind: „Das Hannover-Modell gilt für alle Gesellschafter. Jeder, der beitreten will, muss die Verträge beachten, sonst kann er nicht beitreten.“