96-Fans neugierig auf Korkut - Diouf fehlt beim Start
Hannover (dpa) - Die Verpflichtung des neuen Trainers Tayfun Korkut hat bei Hannover 96 für Aufbruchstimmung gesorgt. Rund 7000 neugierige Fans verfolgten am Sonntag den ersten Arbeitstag des 39 Jahre alten Bundesliga-Neulings.
In kluger Voraussicht hatte der Club den Trainingsstart nach der Winterpause vom Übungsplatz in das Stadion verlegt. Dort empfing eine Zweitliga-Kulisse den Nachfolger von Mirko Slomka mit herzlichem Applaus. Vom den Stammspielern des Tabellen-13. fehlte Torjäger Mame Diouf.
„Jedem Menschen tut Zuspruch gut“, sagte Korkut. „Wichtig ist aber, dass die Mannschaft Lust bekommt, in der Rückrunde richtig Gas zu geben.“ Er wurde bei seiner Arbeit vom neuen Co-Trainer Julen Masach unterstützt. Der 46-jährige Baske ist ausgebildeter Fußballlehrer und arbeitete in den vergangenen Jahren mit diversen spanischen Teams. „Außerdem war er Sportlicher Leiter des renommierten Nachwuchsleistungszentrums von Athletic Bilbao und gehörte zum Trainerstab der türkischen Nationalmannschaft“, sagte 96-Sportdirektor Dirk Dufner.
„Ich schätze Julens Kompetenz sowie seinen Fleiß und Ehrgeiz aus unserer Zusammenarbeit in Spanien und der Türkei“, erklärte Korkut. Der neue 96-Trainer, der in Stuttgart aufwuchs und dessen Eltern aus der Türkei stammen, bezieht mit der Mannschaft von Donnerstag bis 17. Januar ein Trainingslager im türkischen Belek. Dort sind unter anderem Testspiele gegen Hertha BSC und Rubin Kasan vorgesehen.
Für Wirbel sorgte das Fehlen des abwanderungswilligen Torjägers Diouf. Der Senegalese, der seinen im Sommer auslaufenden Vertrag wahrscheinlich nicht verlängern wird, soll an diesem Montag nach Hannover kommen. „Das war nicht abgesprochen. Es gehört zu den Pflichten des Profis, da zu sein“, schimpfte Dufner. Mehrere Vereine aus der Türkei und England sollen Interesse an einem Wintertransfer von Diouf haben. Nur in diesem Fall kann Hannover 96 eine Ablösesumme für den Stürmer erzielen. „Wir haben nicht vor, ihn zu verkaufen“, sagte der 96-Manager.
Als möglicher Ersatz für Diouf gilt der Chilene Nicolas Castillo. Dessen Club Universidad Catolica hat bereits den Wechsel des 20-jährigen Stürmers zu Hannover 96 gemeldet. Der Transfer ist aber noch nicht perfekt. Offenbar sind noch andere Bundesliga-Vereine an Castillo interessiert.