96-Präsident Kind: Strafenkatalog für eigene Fans

Berlin (dpa) - Fußball-Bundesligist Hannover 96 hat einen Zehn-Punkte-Strafenkatalog für seine eigenen Fans eingeführt.

„Wir haben im Moment keine großen Probleme im Gewaltbereich. Nur bei der Pyrotechnik. Wir werden in Zukunft verursachergerechte Preise machen. Wenn wir zum Beispiel 150 000 Euro Strafe zahlen müssen, werden die bei bestimmten Blöcken auf die Eintrittspreise draufschlagen“, sagte Präsident Martin Kind im Interview der „Welt“.

Eigentlich wolle der Club nicht zu solchen Maßnahmen greifen, weil dies zu massiven Preiserhöhungen führen würde. „Aber wir weisen daraufhin, was passieren wird, wenn die Spielregeln nicht eingehalten werden“, betonte Kind: „Zudem werden wir die Finanzierung von Fanprojekten einstellen, wenn Fans Strafen verursachen.“ Generell lehnt Kind Pyrotechnik im Stadion nicht ab. „Sollte eine Regelung gefunden und die Sicherheitsbedingungen klar definiert werden, würde es mich nicht stören, wenn so etwas wie bengalische Feuer kontrolliert abgebrannt werden“, sagte der 96-Präsident.

Kind ließ zudem anklingen, dass er „kein Freund von Strafen, sondern von Dialog“ ist. Nur daraus könne sich gegenseitiges Verständnis zwischen dem Verein und seinen Fans entwickeln. Der Fußball brauche seine Fans, so Kind, der aber auch klar sagte: „Im Gegenzug müssen sie Regeln akzeptieren.“