„Abstiegskampf pur“ für VfB bei Eintracht „Torlos“

Frankfurt (dpa) - Eintracht „Torlos“ gegen VfB „Hilflos“: Das Kräftemessen des schwächsten Rückrundenteams Frankfurt mit dem Tabellenvorletzten Stuttgart garantiert „Abstiegskampf pur“, wie VfB-Trainer Bruno Labbadia nüchtern konstatierte.

„Das wird ein heißer Fight zweier angeschlagener Mannschaften“, pflichtete Eintracht-Coach Michael Skibbe ihm bei. Beide Teams stehen am 27. Februar unter absolutem Siegzwang. Die Frankfurter haben in der Fußball-Bundesliga seit der Winterpause bei fünf Niederlagen nur einen Punkt geholt und seit 544 quälend langen Minuten kein Tor mehr erzielt. „Wir müssen Punkte holen, um nicht noch weiter unten reinzurutschen. Wir sind schon viel zu weit abgerutscht“, sagte Skibbe, der an die eigenen Fans appellierte. „Wir brauchen am Sonntag das komplette Spiel über die volle Unterstützung“, sagte der Frankfurter Trainer, der eine hoch motivierte Eintracht-Elf versprach. „Die Mannschaft wird keinem Zweikampf aus dem Weg gehen.“

Die immer stärker um den Ligaverbleib bangenden Stuttgarter weisen bereits vier Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz auf und haben wettbewerbsübergreifend viermal nacheinander verloren. „Wir treffen auf einen Gegner, der verunsichert ist. Deshalb müssen wir mit aller Konsequenz rangehen“, sagte VfB-Sportdirektor Fredi Bobic einen Tag nach dem phasenweise desolaten Auftreten der Schwaben beim K.o. in der Zwischenrunde der Europa League gegen Benfica. Frankfurt sei nicht mit Lissabon zu vergleichen.

Die Hessen drohen im Fall einer weiteren Pleite mit in den Abstiegsstrudel gerissen zu werden. „Es gilt gegen Stuttgart, den Anti-Lauf zu durchbrechen“, wies Skibbe auf die vertrackte Ausgangslage hin. Vorstandsboss Heribert Bruchhagen klagte: „So eine Serie habe ich in meiner langen Zeit in der Bundesliga noch nie erlebt.“ Immerhin können die Gastgeber wieder auf die beiden Youngster Sebastian Jung und wohl auch Sebastian Rode zurückgreifen.

Die VfB-Hoffnung auf ein Erfolgserlebnis gründet primär darauf, dass die ebenfalls schwer angeschlagene Eintracht bei weitem nicht die spielerische Klasse und das Potenzial der Portugiesen besitzt. „Wir treffen auf eine Mannschaft, die nicht das Selbstvertrauen von Benfica hat“, sagte Labbadia nach der Lissabon-Lektion. „Die Eintracht hat seit sechs Spielen nicht getroffen, das haben sie auch im Hinterkopf. Es liegt an uns, dass wir die Eintracht mit unten reinreißen.“

Ähnlich sehen es die Profis, von denen Patrick Funk (Innenbandriss im Knie) ausfällt. „Frankfurt hat auch keine breite Brust. Wir müssen da mit einem absoluten Siegeswillen auftreten“, machte Martin Harnik sich und seinen Kollegen Mut. „Wir fahren da erhobenen Hauptes hin.“

Ausgerechnet in dieser richtungsweisenden Partie fehlt der gegen Benfica beste VfB-Akteur. Der eben erst zur neuen Nummer 1 ernannte Torhüter Marc Ziegler erlitt bei einem Zusammenprall mit Nicolás Gaitán eine Gehirnerschütterung. So dauerte die Degradierung von Sven Ulreich nur gut 50 Minuten. Der junge Schlussmann wird auch gegen Frankfurt im Tor stehen. Wie lange Ziegler ausfällt, ist offen.