Die Krefeld Pinguine waren im vierten Spiel der Play-off-Halbfinal-Serie gegen die Ravensburg Towerstars dicht dran, am ersten Auswärtssieg, der ihnen für Dienstagabend den ersten Matchpuck beschert hätte. Doch die Towerstars kamen im Schlussdrittel doch noch zum 2:2-Ausgleich und konnten die Partie nach nur zwei Minuten in der Verlängerung für sich entscheiden. Damit steht die Best-of-Seven-Serie nach vier Spielen wieder ausgeglichen. Anders sieht es in der Parallel-Serie zwischen den Dresdner Eislöwen und Kassel Huskies aus. Hier konnten sich die Sachsen am Sonntagabend in einem echten Thriller den ersten Matchpuck erspielen. Travis Turnbull traf sieben Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit zum 4:3 für die Eislöwen, die nun am Dienstag mit einem Sieg in Kassel das erste Finalticket lösen können.
Hops: „Wir waren aber am Ende nicht clever genug“
Vom Finale sind die Krefeld Pinguine und Ravensburg Towerstars noch jeweils zwei Siege entfernt. Wie schon im Viertelfinale müssen beide Teams mindestens sechs Spiele in der Serie absolvieren. Besonders ärgerlich aus Sicht der Seidenstädter, am Sonntag führten sie bis rund zehn Minuten vor Spielende in einem packenden Spiel mit 2:1. Dann bekamen sie sogar noch ein Powerplay zugesprochen, dass allerdings den Spielverlauf auf den Kopf stellte, anstelle für die Entscheidung und den Matchpuck zu sorgen. Jan Nijenhuis nutzte eine kleine Unaufmerksamkeit der Gäste aus und erzielte nach Vorarbeit von Matt Santos den Ausgleich in Unterzahl. Auch in der Folge hatte Ravensburg Chancen, das Spiel noch in der regulären Spielzeit zu gewinnen. Dies gelang ihnen zwar nicht, in der Verlängerung schoss Karlsson dann aber doch den Siegtreffer.
Wie schon in der Vorwoche mussten die Krefelder also mit einer Overtime-Niederlage die Heimreise antreten. Trainer Thomas Popiesch war nach dem Serienausgleich enttäuscht: „Es ist fast das identische Spiel, wie bereits im zweiten Spiel. Über weite Strecken waren wir gut, aber gerade im letzten Drittel waren wir nicht konsequent und hatten unter anderem zu viele Puckverluste. Es war ein enges Spiel, in dem beide Teams ihre Momente hatten und so ist es hinten raus besonders bitter, dass wir nach einem guten Aufbau einen solchen Fehlpass spielen, und dadurch in einen Konter geraten. Das darf eigentlich nicht passierten. Nun ist es aber so gekommen und wir müssen daraus lernen. Am Sonntag geht es dann wieder bei null los.“ Besonders ärgerlich war definitiv die Entstehung des Gegentreffers in der Verlängerung. Die Krefelder verloren im Mitteldrittel im Spielaufbau den Puck, sodass Santos und Karlsson eine Zwei-auf-Eins-Konterchance bekamen, die sie ganz stark ausspielten. Santos spielte im letzten Moment quer und Karlsson nahm die Scheibe perfekt mit, umkurvte Felix Bick und schob zum 3:2 ein. Ein solcher Treffer darf in den Play-offs und besonders in der Verlängerung nicht fallen. „Wir haben über weite Strecken ein gutes Spiel gemacht, waren aber am Ende nicht clever genug. In der Verlängerung müssen wir die Scheibe aus dem Mitteldrittel einfach nur tief in die Rundung spielen, dann passiert nichts, so ist es natürlich sehr bitter. Daraus müssen wir lernen und es am Dienstag wieder besser machen“, sagte Stürmer Maximilian Hops.
Mannschaftskapitän Alexander Weiß, der seine Mannschaft zwischenzeitlich mit 2:1 in Führung schoss, sprach im Nachgang von einer dummen Niederlage für die Krefelder. Umso besser ist es, dass die Serie direkt am Dienstag weitergeht und es nicht, wie in der Vorwoche, eine ganze Woche Pause gibt. „Man will in den Play-offs die Spiele spielen und sich zeigen. Training ist in dieser Phase der Saison eher zweitrangig. Wir freuen uns auf das Heimspiel und müssen dann ein besseres Spiel abliefern, als wir es hier in Ravensburg getan haben“, sagte der Kapitän.
Die Krefelder Fans sind schon jetzt heiß auf das fünfte Spiel der Play-off-Serie. Am Montagnachmittag gab es noch wenige Karten auf der Haupttribüne und neben dem Gästeblock. Der Ticket-Zweitmarkt ist geöffnet. Das Spiel beginnt wie gewohnt um 19.30 Uhr, die Arena öffnet wie immer um 18 Uhr.