Augsburg will Europa-Chance nutzen - Hahn sagt Servus

Augsburg (dpa) - Der FC Augsburg steht womöglich vor seinem größten Kunststück in drei Jahren Fußball-Bundesliga.

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Wenn die Schwaben auch beim Saisonfinale gegen Eintracht Frankfurt bestehen und der Hamburger SV zeitgleich bei Mainz 05 Schützenhilfe leisten sollte, darf der Aufsteiger von 2011 kommende Saison in der Qualifikation zur Europa League antreten.

Und müsste gehörig umplanen: Denn schon am 31. Juli stünde die erste internationale Aufgabe an. Der ursprüngliche Augsburger Plan, erst am 1. Juli ins Training für die neue Saison einzusteigen, wäre damit hinfällig.

Die besten Aussichten auf den umkämpften siebten Platz haben aber die Rheinhessen, die bisher einen Punkt mehr gesammelt haben als Augsburg. „Und wenn die das am Samstag schaffen sollten, dann ist das auch hochverdient“, stellte FCA-Mittelfeldprofi Daniel Baier klar. Dennoch sind die Ambitionen im Schwabenland deutlich gestiegen. „Wir können international spielen - und das wollen wir unbedingt. Sensationell, dass wir noch die Möglichkeit haben“, kommentierte Trainer Markus Weinzierl am Freitag. „Wir sind vom HSV abhängig, ihm wünschen wir viel Glück“, sagte der 39 Jahre alte Erfolgscoach.

Enttäuschung soll sich aber bloß nicht breitmachen nach einer Saison der Superlative aus Augsburger Sicht. „Wir sind definitiv Achter, wir genießen diese Situation“, urteilte Weinzierl. Von einer „grandiosen Situation“ sprach Manager Stefan Reuter. „Wer hätte denn vor der Saison gedacht, dass der FCA noch am letzten Spieltag um die Europa League mitspielt? Den Blick auf unseren Verein hat das mit Sicherheit verändert“, urteilte er in der „Süddeutschen Zeitung“.

Nach zwei Jahren mit purem Abstiegskampf stand die sportliche Augsburger Existenz in der Bundesliga diesmal nie infrage. Es sei klar, „dass es nächstes Jahr anders aussehen kann und es erneut vor allem darum gehen wird, in der Bundesliga zu bleiben“, sagte Reuter.

Besonders im Blickpunkt wird der am Saisonende scheidende André Hahn stehen, von Jogi Löw am Donnerstag auch in den erweiterten WM-Kader berufen. Schon am kommenden Dienstag gegen Polen darf der Außenstürmer auf sein Länderspiel-Debüt hoffen, davor sagt er seinen Augsburger Fans am Samstag Servus. Im Sommer wechselt der 23-Jährige dann zu Borussia Mönchengladbach.

„Ich möchte mich mit einem Sieg von den fantastischen FCA-Fans verabschieden. Dafür werden wir alles geben. Danach kann ich mich dann mit der Nationalmannschaft beschäftigen“, kommentierte Hahn, der Senkrechtstarter schlechthin beim Senkrechtstarter-Club FC Augsburg. Auch Löw bescheinigte dem flinken Offensivakteur eine „rasante Entwicklung“. Der Bundestrainer hatte den 23-Jährigen schon für das Länderspiel Anfang März gegen Chile berufen, dort aber nicht eingesetzt. Jetzt darf Hahn auf seine nächste Gelegenheit hoffen.