31. Spieltag Bayer und S04: Nach langen Europacup-Jahren vereint im Frust
Leverkusen (dpa) - In der Spielzeit 2008/09 verfehlten sowohl Bayer Leverkusen als auch Schalke 04 letztmalig die Qualifikation für den Europacup.
Damals belegte die Werkself trotz Toni Kroos, Arturo Vidal und Bernd Schneider Rang neun, die Königsblauen wurden mit Manuel Neuer, Ivan Rakitic und Co. Achter. Sieben Mal schafften sie danach gleichzeitig den Einzug in den Europacup, nun droht die Serie bei beiden Clubs zu reißen. Vor dem direkten Duell hat Schalke noch eine kleine Hoffnung, bei Leverkusen geht es dagegen nur um den Klassenverbleib.
AUSGANGSLAGE: Schalke steht mit sechs Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz und sechs Zählern Rückstand auf den letzten sicheren Europacup-Platz zwischen Gut und Böse. Um noch Sechster zu werden, müssten die Gelsenkirchener fünf Teams verdrängen - und das als auswärtsschwaches Team mit drei Auswärtsspielen und nur einer Partie daheim. Bayer hat noch zwei Punkte weniger. „Von der Europa League dürfen wir nicht mehr reden“, sagte Trainer Tayfun Korkut deshalb: „Wir stecken im Sumpf. Und wir wollen nicht, dass uns irgendwer den Kopf runterdrückt.“
SITUATION FÜR DIE TRAINER: Beide stehen in der Kritik. Für Korkut, ohnehin ausdrücklich als Interimstrainer geholt, ist eine Weiterbeschäftigung nach sechs Punkten aus sieben Spielen illusorisch. Auch die Werbung in eigener Sache für andere Aufgaben misslang bisher. Weinzierl verbucht in seiner ersten Saison den schlechtesten Punkteschnitt eines Schalker Trainers seit Helmut Schulte 1993. Ob er um seinen Job bangen muss, ist bisher schwer abzuschätzen. Einer eingehenden Analyse am Saisonende wird er sich unterziehen müssen.
GRÜNDE FÜR DIE KRISE: Für Schalke war der Fehlstart mit fünf Niederlagen eine schwere Hypothek, dazu kamen zahlreiche Langzeitverletzte wie Breel Embolo, Coke oder Naldo. Und es mangelte vor allem an Konstanz. Dieses Problem hatte Leverkusen noch ausgeprägter. Vor allem aber wirkt die Mannschaft nach dem rigorosen Stilwechsel von Roger Schmidt zu Korkut komplett verunsichert. Auch aus diesem Grund ist die Anspannung bei Bayer groß. Zudem wurde die Situation lange verkannt, Korkuts Brandrede kam recht unvermittelt. Nun steigt der Druck plötzlich und rapide.