Bayern mit Costa? Trainingsstart mit Knalleffekt

München (dpa) - Die fußballlose Zeit beim FC Bayern hat ein Ende - und pünktlich zum Trainingsstart scheint der deutsche Rekordmeister doch noch seinen ersten Multi-Millionen-Profi in der Sommerpause zu verpflichten.

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Nach dpa-Informationen absolvierte der Brasilianer Douglas Costa am Dienstagnachmittag in München den Medizincheck. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung außerdem berichtet, dass der 24-Jährige am Mittwoch einen Fünfjahresvertrag unterschreiben soll. Der FC Bayern gab am Tag vor dem Trainingsauftakt an der Säbener Straße keine offizielle Stellungnahme ab.

Als Ablösesumme für Costa wurden 30 Millionen Euro genannt. Auf dem Platz auflaufen wird der Ex-Profi von Schachtjor Donezk am Mittwoch aber noch nicht. Nach dem Aus bei der Copa America bekomme Costa erstmal Urlaub, hieß es. „Wir sind bereit, Spieler gehen zu lassen, die schon lange bei Schachtjor sind - etwa Douglas Costa. Mit ihnen befinden wir uns jetzt im Gespräch. Leider haben sich die Bedingungen der Ukraine geändert“, sagte Schachtjor-Trainer Mircea Lucescu.

Ohne Costa wird Bayern-Trainer Pep Guardiola seine Schützlinge nach der ungewollt langen Sommerpause zur ersten Einheit auf den Platz schicken (11.00 Uhr). Bis auf die jüngst noch aktiven Nationalspieler wie Bastian Schweinsteiger, Mario Götze oder Robert Lewandowski, die erst am 11. Juli antreten, sind fast alle Stars dabei - so voll waren die Trainingsplätze an der Säbener Straße Anfang Juli lange nicht mehr. „Wir werden stärker zurückkommen“, hatte Guardiola vor den fünfeinhalb Wochen Urlaub angekündigt.

Bei frühsommerlichen Temperaturen bereitet nur einer Sorgen: Das Comeback von Franck Ribéry verzögert sich weiter. Mitte Juni hatten die Münchner einräumen müssen, dass die Therapie des seit Monaten maladen rechten Sprunggelenks bis dahin keinen Erfolg gebracht hatte.

Da überrascht es nicht, dass sich die Bayern auf dem Transfermarkt nach Spielern für Ribérys linke Angriffsseite umsahen. Der Name Douglas Costa fiel bereits in der Vorwoche, als der Deal mit dem Nationalspieler schon als fix vermeldet worden war. Der 24-Jährige sagte am Wochenende, dass ihn ein Wechsel nach München interessieren würde.

Viele Neue werden vorerst also nicht auflaufen, genau genommen nur einer: Weil der aus Leipzig geholte Youngster Joshua Kimmich nach dem Ende der U21-EM noch Urlaub hat, ist Ersatztorhüter Sven Ulreich der einzige Neuzugang, den Guardiola in dieser Woche begrüßen kann. „Ich bin überzeugt, dass mich die Zeit bei Bayern weiterbringen wird“, sagte der Ex-Stuttgarter der „Bild“-Zeitung und freute sich auf Mittwoch: „Man hört immer wieder, dass das Niveau im Training der Bayern höher ist als in manch einem Bundesligaspiel.“

Im Gegensatz zu manch anderen Jahren dürfte es beim Branchenprimus diesmal auch keinen Trainingsstart light geben, werden doch gleich am ersten Tag die meisten Stars erwartet - einem Jahr ohne Großereignis wie EM, WM oder Confed Cup sei Dank. Zum Vergleich: Vor zwölf Monaten standen nur zehn Spieler auf dem Rasen, weil etwa die deutschen Nationalspieler gleichzeitig in Brasilien Weltmeister wurden.

Nach der langen Pause - 2011 hatten die Bayern letztmals sowohl das DFB-Pokalfinale als auch das Champions-League-Endspiel verpasst und damit nach dem letzten Liga-Ende kein Pflichtspiel mehr - steht den Münchnern ein ereignisreicher Sommer bevor: Bei der Rückkehr der Nationalspieler am 11. Juli steht die Teampräsentation in der Allianz Arena an, einen Tag darauf folgt der Telekom Cup in Mönchengladbach.

Vom 16. bis 24. Juli sind die Bayern auf China-Tour, Testspiele gegen Valencia in Peking, Inter Mailand in Shanghai und bei Guanghzou Evergrande inklusive. Am Ende der Vorbereitung empfangen die Münchner am 4./5. August die europäischen Spitzenclubs Real Madrid, AC Mailand und Tottenham Hotspur zum Audi Cup, ehe die erste Pokalrunde beim Regionalligisten FC Nöttingen und schließlich am 14. August der erste Bundesliga-Spieltag gegen den Hamburger SV anstehen.