Bayern wieder ärgern - Weinzierl hofft auf „Sahne-Tag“

München (dpa) - Auf dieses Triple kann Pep Guardiola gerne verzichten. Zwei seiner acht Bundesliga-Niederlagen kassierte der spanische Starcoach gegen den FC Augsburg und Trainer Markus Weinzierl, der den Katalanen als einziger Coach im Oberhaus gleich zweimal besiegen konnte.

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„Das ist Vergangenheit, jetzt ist ein neues Spiel. Es sind noch viele Punkte zu gewinnen, um unseren Titel zu verteidigen“, sagte Guardiola am trainingsfreien Freitag des FC Bayern und wies auf einen nicht unerheblichen Fakt in der FCA-Bilanz hin: Als die Schwaben den übermächtigen Nachbarn im Freistaat ärgerten, war dieser jeweils schon Meister.

Fakt ist aber auch, dass sich die Münchner gegen den Europa-League- Teilnehmer aus dem knapp 80 Kilometer entfernten Augsburg oftmals schwertaten. Zwei der vergangenen vier Duelle gingen an den Underdog. „Ich erwarte nicht, dass Augsburg zu Hause die weiße Fahne schwenkt“, erklärte Thomas Müller. „Ein Auswärtsspiel in Augsburg im Februar - da gibt es sicherlich angenehmere Aufgaben, und deswegen müssen wir da schon etwas tun, damit wir gewinnen.“ Im Hinspiel half den Münchnern ein Elfer-Geschenk in der Schlussminute, Müller netzte zum 2:1 ein. „Das war unfair“, betonte auch Guardiola noch einmal.

Vor einer Woche, als der FCA in Ingolstadt (1:2) nach zuvor sieben Partien ohne Niederlage erstmals seit drei Monaten wieder verlor, traf es die Schwaben bei einem Strafstoßpfiff erneut. „Das sind Ungerechtigkeiten, und die muss man verarbeiten, aber jetzt reicht es mit den Fehlentscheidungen uns gegenüber“, monierte Weinzierl. Vielleicht werde man ja selbst auch mal mit einem Elfer in der Schlussphase bedacht.

Nur zu gern würden die Schwaben mit Sieg Nummer drei in der jüngeren Vergangenheit den Bayern die 250. Auswärtsniederlage in deren Bundesliga-Geschichte zufügen. „Wir sind Außenseiter und wir wissen, dass wir 100 Prozent einen Sahne-Tag brauchen, um zu bestehen. Wir haben sie zweimal geschlagen, das gibt Selbstvertrauen. Wir brauchen Punkte. Am liebsten und besten auch gegen Bayern München“, sagte Weinzierl vor dem Auftakt der Wochen voller Höhepunkte - wie dem Derby und den Europa-League-Duellen mit dem FC Liverpool. „Bayern, Liverpool - das sind für jeden FCA-Fan absolute Highlights. Aber die Bundesliga ist das A und O für uns“, erklärte Manager Stefan Reuter und mahnte mit Blick auf das Liga-Tableau: „Die Tabellensituation ist gefährlich.“ Mit 21 Punkten steht das Team knapp vor der Abstiegszone.

Dagegen thronen die Münchner mit dem komfortablen Vorsprung von acht Punkten auf Borussia Dortmund an der Tabellenspitze. Nach dem Erfolg im Pokal-Viertelfinale in Bochum und vor Englischen Wochen en masse wollen sie diesen verteidigen. „Wir brauchen diese Wochen“, sagte Guardiola. Dann seien die Spieler besonders fokussiert, weil man „keine Zeit für andere Sachen“ hat. Am 23. Februar steht das Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League bei Juventus Turin an.

Auch mit Blick auf die Duelle in Europas Topliga muss Guardiola die Belastung seines Personals in der Bundesliga dosieren. Die Comebacks der lange verletzten Franck Ribéry und Mario Götze ließ der Katalane für das Derby gegen den FC Augsburg am Freitag ebenso offen wie das Debüt von Winterschlusseinkauf Serdar Tasci, der in dieser Woche noch Trainingsrückstand aufholen sollte. Alternativen für den gesperrten Xabi Alonso in der Mittelfeldzentrale wären etwa Kapitän Philipp Lahm oder Arturo Vidal.

Beim Außenseiter fällt der Ausfall von Mittelfeldstratege Daniel Baier schwer ins Gewicht. Dagegen steht Tobias Werner nach drei Monaten Verletzungspause vor der Rückkehr. „Er ist seit einer Woche wieder im Training, und er ist beschwerdefrei“, sagte Weinzierl. Ob der wegen Knieproblemen in dieser Woche gehandicapte Dong-Won Ji am Sonntag auflaufen kann, ließ der FCA-Coach offen.

Weniger als über den FCA sprach Guardiola über die Stippvisite von Carlo Ancelotti dieser Tage in München. Der Italiener wurde in einem Luxushotel gesehen und soll sich auch nach seinem neuen Zuhause umgesehen haben. Ob er sich mit seinem Nachfolger zum Essen getroffen habe, wurde Guardiola gefragt. „Ich mit Carlo? Ich war in Bochum“, versicherte der Katalane. Ein Treffen ist nicht geplant.