Beiersdorfer: Nationalelf als Vorbild für HSV

Hamburg (dpa) - Fragen an den neuen HSV-Vorstandsvorsitzenden Dietmar Beiersdorfer auf der Pressekonferenz zu seiner offiziellen Vorstellung.

Wie sieht Ihre Gefühlswelt nach Ihrer Rückkehr zum HSV aus?

Beiersdorfer: Es ist natürlich ein sehr emotionaler Moment für mich, heute zurückzukehren zum HSV. Als ich ausgeschieden bin, wusste ich, dass ich irgendwann wieder beim HSV aufschlage. Es war immer mein Baby, und das wird es auch immer sein. Ich wusste auch, dass die Situation, wenn ich zurückkehre, nicht gut ist, und dass es jemanden braucht, der einige Teile wieder zusammengefügt. Ich werde alles dafür tun, dass wir diesem Club wieder eine Identität, eine Kultur geben, so dass alle HSVer wieder aufrecht gehen können.

Wird Oliver Kreuzer Sportchef bleiben?

Beiersdorfer: Wir werden uns noch einmal in Ruhe zusammensetzen, es gibt noch keine Entscheidung. Zu Personalien werde ich noch nichts sagen.

Wie haben Sie das WM-Halbfinale der Nationalmannschaft erlebt?

Beiersdorfer: Der DFB und ganz Fußball-Deutschland können stolz sein auf diese Mannschaft. Nicht nur wie sie sich im Halbfinale präsentiert haben. Das Ergebnis war dabei eher zweitrangig. Es war überragend zu sehen, wie die Mannschaft und der Trainer danach reagiert haben und den Ball flach gehalten haben. Das hat mich beeindruckt.

Werden Sie den Kader des HSV verstärken?

Beiersdorfer: Es geht nicht nur darum, ein, zwei Spieler zu holen, es geht um viel mehr. Es steht uns ein langer Weg bevor, den Club wieder in ruhige Gewässer zu führen. Die Nationalmannschaft dient als Vorbild. Mirko Slomka hat nicht den Boden unter den Füßen verloren, analog zu Joachim Löw. In acht Wochen Vorbereitung wird sich die Mannschaft finden. Wir haben Hakan Calhanoglu verloren, ein wichtiger Spieler, der schwer zu ersetzen ist. Unser Ziel ist ein Kader, der bis zum Ende der Transferperiode konkurrenzfähig ist.

Wie stehen Sie zum Nachwuchsprojekt Campus?

Beiersdorfer: Grundsätzlich sehr positiv. Wir haben in der Nachwuchsarbeit die Wettbewerbsfähigkeit zu anderen Clubs verloren. Wir brauchen professionellere Rahmenbedingungen, mindestens sieben Fußball-Plätze.