Leipzig-Profi Berichte: Klopp will Keita schon jetzt nach Liverpool holen

Leipzig (dpa) - Der FC Liverpool macht offenbar ernst: Trainer Jürgen Klopp will RB Leipzigs Mittelfeldstar Naby Keita Medienberichten zufolge schon jetzt an die Anfield Road holen.

Foto: dpa

Laut „Bild“ sollen die „Reds“ weitere 15 bis 20 Millionen Euro bieten, um den Wechsel des 22 Jahre alten Nationalspielers aus Guinea vorzuziehen.

Keitas Berater wollte zu den Berichten auf dpa-Anfrage keinen Kommentar abgeben. RB Leipzig beharrte auf dem, was der Verein seit Wochen zu dem Thema mitteilt. „Der aktuelle Stand ist der, der sich eigentlich unverändert darstellt in der gesamten Saison: Dass es keinen Grund für uns gibt, Naby Keita vorher abzugeben“, sagte Trainer Ralph Hasenhüttl bei der Pressekonferenz zum Rückrunden-Auftakt in der Fußball-Bundesliga an diesem Samstag (18.30 Uhr) gegen den FC Schalke 04. „Er wird gegen Schalke spielen, und ich hoffe, dass er gut spielen wird“, sagte Hasenhüttl und erwartet eine „bestmögliche“ Rückrunde von Keita.

Schon im August vergangenen Jahres, als der Keita-Transfer für den kommenden Sommer für ein angebliches Gesamtvolumen von 70 Millionen Euro vereinbart worden war, hatte RB-Vorstandsboss Oliver Mintzlaff gesagt: „Für uns war immer klar, dass Naby Keita diese Saison bei uns spielt - und das war auch nicht verhandelbar.“ Im November hatte Sportdirektor Rangnick betont: „Selbst wenn wir nicht in der Champions League überwintern sollten, würde es keinen Sinn machen, Naby früher nach Liverpool gehen zu lassen.“

Wie die „Bild“ und auch der „Kicker“ berichten, soll Keita nun aber doch vorzeitig in die Premier League kommen. Liverpool braucht Ersatz für Philippe Coutinho, der für mindestens 120 Millionen zum FC Barcelona gewechselt ist. Wie die „Bild“ weiter schrieb, soll sich die Führungsetage der Leipziger nun doch mit einem Verkauf im Winter beschäftigen, obwohl RB den Verbleib in der Champions League verpasst hat und stattdessen im Achtelfinale der Europa League gegen den SSC Neapel antreten muss.

Ginge Keita, wäre dies der dritte Winter-Weggang nach Marvin Compper zu Celtic Glasgow und Federico Palacios zum 1. FC Nürnberg. Es wäre aber ein entscheidender, Compper und Palacios waren zuletzt nur noch Ersatzspieler.

Keita bildet zusammen mit Nationalstürmer Timo Werner, Marcel Sabitzer und Emil Forsberg das offensive Herzstück der Mannschaft. In der Hinrunde aber fiel er nicht selten weniger oder weniger angenehm auf. Platzverweise, dazu Ärger mit der Justiz für den Fan protziger Autos wegen angeblich gefälschter Führerscheine. Das passt nicht ins Image, das RB Leipzig als Verein in der Öffentlichkeit haben will.

Dennoch würde ein Weggang des dribbelstarken Kreativspielers eine Lücke in den Kader der Leipziger reißen, selbst wenn der im vergangenen Sommer verpflichtete Kevin Kampl sich bereits bestens in die Mannschaft eingefügt hat und die Keita-Position ausfüllen kann. Trainer Ralph Hasenhüttl würden aber wieder Alternativen fehlen. Zumal derzeit in Forsberg ein weiterer wichtiger Spieler ausfällt.

Der Schwede zog sich Anfang Dezember eine Bauchmuskelzerrung zu. Seitdem trainierte Forsberg nicht mehr mit der Mannschaft. Mit Trainingsrückstand wegen eines grippalen Infekts startet Werner in die Rückrunde, Hasenhüttl deutete an, ihn vielleicht erst im Laufe der Partie gegen Schalke zu bringen, nicht aber von Beginn.

Die neuerlichen Spekulationen um Keita, der im Sommer 2016 für angeblich 15 Millionen Euro von Red Bull Salzburg nach Leipzig gekommen war, kommen zu keinem guten Zeitpunkt für RB. „Über Was-Wäre-Wenn-Fragen mache ich mir zwei Tage vor dem Spiel gegen Schalke keinen Kopf und möchte auch nicht drauf antworten“, entgegnete Hasenhüttl auf die Frage, ob er womöglich einen eigenen neuen Vertrag von einem Verbleib Keitas abhängig mache.