Frankfurt-Profi Boateng fordert härteres Vorgehen gegen Rassismus

Berlin (dpa) - Bundesliga-Profi Kevin-Prince Boateng fordert von den Fußball-Verbänden und Vereinen ein härteres Vorgehen gegen Rassismus.

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„Es reicht nicht, vor Champions-League-Spielen ein "No to racism"-Video zu zeigen. (...) Es reicht auch nicht, ab und an ein T-Shirt anzuziehen, auf dem "Kein Rassismus" steht, oder "Wir zeigen Rassismus die rote Karte"“, sagte der 30-Jährige von Eintracht Frankfurt dem Magazin „Jetzt“ der „Süddeutschen Zeitung“.

Nicht nur Zuschauer, sondern auch Gegenspieler auf dem Rasen hätten ihn bereits rassistisch beleidigt, sagte der Halb-Bruder des deutschen Nationalspielers Jérôme Boateng. „Wenn mich jemand als "scheiß Schwarzer" betitelt, ist das nicht erlaubt“, sagte Boateng. „Trotzdem ist es mir schon passiert, dass Gegenspieler mich so genannt haben.“

Im Januar 2013 hatte Boateng bei einem Freundschaftsspiel mit dem AC Mailand gegen den Viertligisten Pro Patria zusammen mit der ganzen Mannschaft den Platz verlassen, nachdem er und andere dunkelhäutige Mitspieler von Zuschauern beleidigt worden waren. Bis zu diesem Zeitpunkt habe er stets alles in sich hineingefressen, sagte Boateng. „Das ist die Hölle.“

Schon als Kind habe er rassistische Äußerungen von Eltern erlebt. „Als ich jung war, habe ich immer versucht, das wegzudenken, zu unterdrücken“, sagte der Bundesliga-Rückkehrer. „Ich habe viel geweint in der Zeit.“ Auch zur Partei AfD äußerte sich der Fußball-Profi besorgt. „Wie ist es möglich, dass so eine Partei so viele Stimmen bekommt? Die wachsen und wachsen und keiner haut dazwischen“, sagte Boateng.