Braunschweig beginnt Vorbereitung auf die neue Saison
Braunschweig (dpa) - Vor der ersten Bundesligasaison nach 28 Jahren Abstinenz ist Eintracht Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht tiefenentspannt. Nervosität, Respekt oder forsche Kampfansagen waren beim Trainingsauftakt der Aufsteigers nicht zu vernehmen.
Zum Start in die 21. Bundesligasaison des Aufsteigers war Lieberknecht einfach nur glücklich. „Wir freuen uns, dass wir nach 28 Jahren wieder in der besten Liga der Welt mitspielen dürfen“, erklärte der nach dem Urlaub braun gebrannte Eintracht-Coach.
Vor gut 3000 Fans bat Lieberknecht im Eintracht-Stadion seinen Kader erstmals zum Training. Mit dabei war auch der vierte Neuzugang Timo Perthel. Der Mittelfeldspieler kommt vom Zweitligaabsteiger MSV Duisburg und erhält in Braunschweig einen Zweijahresvertrag. „Ich bin froh, dass es geklappt hat. Ich beobachte ihn schon seit der Jugend“, sagte Lieberknecht, der auch die übrigen drei Zugänge Marco Caligiuri (Mainz), Jan Hochscheidt (Aue) und Rückkehrer Torsten Oehrl (Augsburg) begrüßte.
„Die passen alle sehr gut zu uns. Ich denke, dass wir die Qualität im Kader angehoben haben“, befand Manager Marc Arnold, dessen Arbeit aber noch lange nicht getan ist. Um in der neuen Spielzeit im Fußball-Oberhaus bestehen zu können, sucht der deutsche Meister von 1967 noch nach ein oder zwei weiteren Zugängen. „Da wird sich noch was tun“, kündigte Manager Marc Arnold an.
Vor allem im Angriff fahndet der Ex-Profi noch nach adäquatem, aber bezahlbarem Ersatz für Torjäger Domi Kumbela, der der Eintracht wohl noch einige Wochen oder gar Monate fehlen wird. Der Zweitliga-Torschützenkönig absolvierte nach seinem Muskelbündelriss unter dem großen Jubel der Fans zwar eine Laufeinheit, ist aber noch lange nicht fit. „Das wird ihm Auftrieb geben“, sagte Lieberknecht angesichts der „Kumbela“-Sprechchöre. „Die Leute lechzen nach ihm.“
Beim Trainingsstart fehlte nur Omar Elabdellaoui. Der norwegische U21-Nationalspieler hat noch Sonderurlaub. Am Mittwoch fährt die Eintracht in Lieberknechts pfälzische Heimat in „ein kleines Kennenlerntrainingslager“ nach Haßloch. Teambuilding steht dann vor allem auf dem Programm, um in der Bundesliga mit der größten Stärke der Eintracht, der mannschaftlichen Geschlossenheit, auch gegen Bayern, Dortmund und Co. punkten zu können. „Wir wollen ein unangenehmer Gegner sein“, sagte Arnold und prophezeite: „Wir versuchen, mit unseren taktischen Mitteln für die ein oder andere Überraschung zu sorgen.“