Brisante Dutt-Rückkehr nach Bremen - „Kräfte bündeln“

Stuttgart (dpa) - Robin Dutt redet gern und viel. Im Moment redet der der Sportvorstand des VfB Stuttgart am liebsten über das brisante Duell mit seinem Ex-Club Werder Bremen.

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Am Montagabend (20.15 Uhr) kehrt der 51-Jährige mit dem VfB zurück an die Weser und für beide Teams geht es in diesem Schlüsselspiel um sehr viel. „Wir müssen alle Energien bündeln und diese nächste Aufgabe in Bremen im Kopf haben“, sagt Dutt.

Zwei Punkte trennen den Viertletzten VfB vom Drittletzten Werder. Bei einer Niederlage droht den Schwaben im schlimmsten Fall sogar das Abrutschen auf einen direkten Abstiegsplatz der Fußball-Bundesliga. Dutt betonte daher zuletzt immer wieder die enorme Bedeutung und Wichtigkeit dieser Partie in Bremen, nur über seine eigene Zeit bei den Norddeutschen mag er im Moment nicht so gerne reden.

„Wenn wir in einer anderen Situation wären, würde ich gerne über meine Bremer Zeit sprechen“, sagt er. „Jetzt geht es aber nicht darum, dass ich eine Bremer Vergangenheit habe. Jetzt geht es darum, einen Konkurrenten zu schlagen.“

Dabei könnte Dutt einiges über seine Trainerzeit in Bremen berichten. Im Sommer 2013, Dutt war zu der Zeit nicht mal ein Jahr Sportdirektor beim DFB, erlag er den Lockrufen von Bremens Sportchef Thomas Eichin. Zu groß war bei Dutt die Sehnsucht nach einer Rückkehr auf die Trainerbank, der ein ernüchternder Einstand folgte.

In seinem ersten Pflichtspiel verlor er mit Werder gegen den 1. FC Saarbrücken mit 1:3 und flog damit in der ersten Runde des DFB-Pokals raus. Etwas mehr als ein Jahr später, Oktober 2014, wurde er nach neun Ligaspielen in Serie ohne Sieg beurlaubt. Es war das Ende einer Zeit, in der sich Dutt und Eichin zwar wunderbar verstanden hatten, der sportliche Mehrwert aber ausgeblieben war.

Schlechte Worte hat Dutt über seinen früheren Arbeitgeber seitdem nie verloren. Dass er wenige Monate nach seinem Ende in Bremen beim VfB wieder einen Manager-Posten angeboten bekam, kam vielleicht auch für ihn selbst überraschend. Natürlich ist Dutt immer noch mehr Trainer als Manager, doch der VfB war im Januar 2015 vielleicht seine einzige Chance auf eine Weiterbeschäftigung in der Bundesliga.

Um den Fortbestand in Deutschlands höchster Spielklasse geht es für Dutt und den VfB auch in den restlichen drei Saisonspielen. Vor einigen Wochen hatte der gelernte Industriekaufmann noch kritisiert, dass das Werder-Spiel erstmals in der Liga-Geschichte an einem Montag ausgetragen wird. Der VfB hatte damals noch ein beruhigendes Polster auf den Relegationsplatz. Jetzt findet er: „Es ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, sich zu Montagsspielen generell zu äußern.“

Wie auch immer das Spiel ausgehen wird, Trainer Jürgen Kramny wird laut Dutt seinen Job in jedem Fall behalten. Er habe „hundertprozentiges Vertrauen in Jürgen.“ Das sei auch keine politische Aussage. Thomas Eichin hatte sich damals ähnlich über den Trainer Dutt geäußert. Kurze Zeit später war dessen Zeit in Bremen vorbei.