BVB verpasst Rekord - Fehlstart für Labbadia

Düsseldorf (dpa) - In der von Außenseitern dominierten Hinrunde der Fußball-Bundesliga schrammte Spitzenreiter Borussia Dortmund knapp an einer Rekordbilanz vorbei. Mit der 0:1-Niederlage bei Eintracht Frankfurt verpasste der BVB die beste Vorrundenbilanz seit Einführung der Drei-Punkte-Regel.

Auch neun Auswärtssiege in Serie und 15 Siege in 17 Spielen wären Rekord gewesen, doch Frankfurts Torjäger Theofanis Gekas brachte den Dortmundern mit seinem Treffer die zweite Saisonniederlage bei. „Jetzt sind wir kurz enttäuscht, doch ab morgen wissen wir wieder, dass wir eine herausragende Hinserie gespielt haben“, sagte BVB-Coach Jürgen Klopp.

Immerhin konnten sich die Dortmunder einen Tag später damit trösten, dass dem Verfolger aus Leverkusen kein Sieg gelang. Beim 2:2 (1:1) gegen den SC Freiburg verpasste Bayer die Chance, den Rückstand zum Tabellenführer auf acht Punkte zu verkürzen. Nach der Leverkusener Führung durch Arturo Vidal sorgten Jan Rosenthal und Stefan Reisinger für die bis dahin verdiente Führung der couragierten Freiburger. Patrick Helmes bewahrte die Gastgeber 15 Minuten vor dem Abpfiff vor der dritten Saisonniederlage.

Anders als Dortmund und Leverkusen setzte der FC Bayern zum Hinrunden-Kehraus ein Ausrufezeichen. Mit dem 5:3 (3:0) beim VfB Stuttgart schöpfte der Rekordmeister, der den ersten Auswärtssieg seit dem 21. September feierte, neuen Mut für die avisierte Aufholjagd. Allerdings beträgt der Abstand zu Herbstmeister BVB noch immer 14 Zähler. Mario Gomez (3), Thomas Müller und Franck Ribéry bereiteten Bruno Labbadia einen Fehlstart: Auch unter der Regie des neuen Trainers präsentierten sich die Schwaben phasenweise wie ein Abstiegskandidat, bewiesen aber am Ende der Partie nach einem zwischenzeitlichen 1:5-Rückstand zumindest Moral.

Favoritenstürze, Tore en masse` mit dem neuen Spielball und eine große Anzahl verletzter Profis prägten die ersten 17 Spieltage in der 48. Bundesliga-Saison. Neben dem BVB überraschte vor allem der FSV Mainz 05. Die Rheinhessen schafften mit dem 4:2-Erfolg beim FC St. Pauli den elften Saisonsieg und überwintern in der Spitzengruppe. „Wir können mehr als zufrieden sein, so eine tolle Mannschaft zusammengestellt und einen so guten Trainer gefunden zu haben“, befand Clubchef Harald Strutz.

Im Abstiegskampf hat Borussia Mönchengladbach den Befreiungsschlag verpasst und dümpelt nach dem 1:2 gegen den Hamburger SV mit nur zehn Zählern abgeschlagen im Tabellenkeller. Dennoch ist die Clubführung davon überzeugt, dass Trainer Michael Frontzeck die Wende noch herbeiführen kann. „Wir können das noch hinkriegen. Auch wenn das mit großer Hoffnung verbunden ist“, sagte Vize-Präsident Rainer Bonhof. Piotr Trochowski rettete dem HSV mit seinem Treffer den Sieg.

Auch der 1. FC Köln steckt nach der 0:3-Pleite beim FC Schalke 04 und der Gala von Dreifach-Torschütze Raul im Tabellenkeller fest. In der Person von Volker Finke ist dem Club bei der Suche nach einem neuen Sportdirektor allerdings ein Coup gelungen. Der frühere Freiburger Coach tritt sein neues Amt am 1. Februar 2011 an. Die Schalker feierten ihren spanischen Torjäger und visieren nun wieder das obere Tabellendrittel an.

Davon ist Werder Bremen derzeit weit entfernt. Nach dem Aus im internationalen Geschäft rutschte die Mannschaft mit der 1:2- Niederlage gegen den 1. FC Kaiserslautern auf Rang 14 ab.

Mit einem Last-Minute-Treffer zum 2:2 gegen 1899 Hoffenheim sicherte Torjäger Edin Dzeko seinem Trainer Steve McClaren vorerst den Arbeitsplatz. Mit 19 Punkten rangiert der Meister von 2009 nur einen Platz vor Bremen. Dennoch ist sich Manager Dieter Hoeneß sicher, dass die Mannschaft nicht noch weiter abrutscht. „Wir werden nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben.“

Nach fünf Siegen in Serie musste sich Hannover 96 zum Abschluss der Hinrunde beim starken 1. FC Nürnberg geschlagen geben. Für Trainer Mirko Slomka fällt die Bilanz zur Halbzeit dennoch positiv aus. „31 Punkte, zehn Siege - wir haben eine sehr starke Hinrunde gespielt“, urteilte der Coach.