Erster Sieg Didavi belohnt Labbadias Mut mit Doppelpack

Freiburg (dpa) - Nach dem ersten Sieg seiner bald siebenwöchigen Amtszeit beim VfL Wolfsburg war Bruno Labbadia rundweg zufrieden.

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Mit dem 2:0 (1:0) beim SC Freiburg, mit dem Auftritt seiner Mannschaft und vor allem damit, Doppeltorschütze Daniel Didavi überhaupt mit in den Breisgau genommen zu haben. Noch am Freitag konnte die Nummer Elf des VfL wegen Problemen an den Adduktoren gar nicht trainieren. „Die Richtung ging eher nach unten als nach oben. Ich habe lange mit ihm gesprochen“, berichtete Labbadia am Samstag. „Ich gebe einen Spieler erst auf, wenn er hundertprozentig nicht kann. Ich denke, die Ärzte haben gute Arbeit bei ihm geleistet.“

Es war der erste Wolfsburger Erfolg seit dem Derby-Sieg gegen Hannover 96 im Januar. Vor dem Heimspiel gegen den FC Augsburg am Freitagabend (20.30 Uhr/Eurosport) eröffnete Didavi den Wölfen mit seinem Doppelpack eine gute Perspektive. Auf den FSV Mainz 05 und den Relegationsplatz sind es nun zwei Punkte Vorsprung, auf den SC Freiburg und Rang 14 fehlt nur noch ein Zähler. Weil Mainz und der SCF sich im direkten Duell in einer Woche gegenseitig die Punkte nehmen, ist die Chance auf den Klassenverbleib groß.

„Wir haben einen wichtigen Schritt gemacht, aber mehr auch nicht. Wir wissen, dass wir in den nächsten fünf Spielen nochmal extrem gefordert sind“, sagte Labbadia. „Wenn wir heute gewonnen hätten, hätte es sehr gut ausgesehen. Aber wir haben verloren. Abstiegskampf halt. Was soll ich sonst noch sagen?“, kommentierte SC-Trainer Christian Streich die Tabellensituation mit nur noch drei Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz.

Die Hoffnungen der Wölfe auf ein erneut gutes Ende der nächsten schwierigen Saison sind wieder größer geworden und ruhen dabei auch auf Didavi. „Daniel ist einer unserer drei permanenten Torschützen. Es war keine leichte Zeit für ihn, er hat sich heute freigeschossen mit zwei Toren. Daniel hat einen großen Anteil an dem Sieg“, lobte Sportdirektor Olaf Rebbe, der sich nicht weiter zur aufgehobenen Sperre des Freiburgers Niuls Petersden äußern wollte. Wohl auch, weil der Stürmer in der Nachspielzeit einen Handelfmeter vergeben hatte.

Von Labbadia gab es für Didavi nach dem Schlusspfiff ein paar extra Worte. „Ich habe gesagt, dass ich es ihm besonders gegönnt habe, weil ich weiß, dass er großen Aufwand betreibt“, berichtete der Coach bei Sky. „Zuletzt war er aber einfach nicht so im Tritt und er hat sich deswegen einen Kopf gemacht. Das ist jetzt hoffentlich eine Befreiung, denn wir brauchen seine Tore.“

In der Rückrunde hatte Didavi bislang nur beim 1:2 gegen den alten und neuen deutschen Meister Bayern München getroffen. Gegen Freiburg gelang im bereits in der zweiten Minute das achte Saisontor, in der 83. Minute vollendete er die geniale Vorarbeit von Divock Origi zu seinem neunte Treffer der laufenden Spielzeit. „Ich habe ein bisschen zentraler gespielt, das liegt mir“, sagte Didavi. „Fußball ist so einfach, Fußball ist aber auch so kompliziert.“

Typen wie er, der nach zwei Spielen ohne Startelf ebenfalls in die Startelf beorderte Yunus Malli oder der eingewechselte Vorlagengeber Origi bräuchten einen freien Kopf, um Leistung bringen zu können. Mit mutigen Ansagen hielt sich Didavi deswegen auch zurück: „Klar wollen wir nachlegen. Aber es bringt auch nichts wenn ich sage, das war jetzt der Knotenlöser. Die drei Punkte waren wichtig. Aber es hat sich nichts an der Situation geändert.“