Dortmund trifft auf Guardiolas Bayern

Dortmund (dpa) - Im Stadion von Dortmund werden mehr als 80 000 Fans nicht nur vor Hitze fiebern, die Fußballwelt wird sich wieder an den Bildschirmen versammeln:

63 Tage nach dem Champions-League-Finale eröffnen Borussia Dortmund und Triple-Sieger Bayern München mit dem Supercup und dem Kampf um den ersten Titel 2013/2014 offiziell die neue Saison. Der Klassiker zwischen den Champions-League-Finalisten wird in 195 Länder übertragen, die knapp 2000 noch zur Verfügung stehenden Eintrittskarten werden bis zum Spiel vergriffen sein.

Auf einen verbalen Schlagabtausch vor den Medien verzichteten die Protagonisten in Dortmund. Die Sportchefs Michael Zorc und Matthias Sammer, die als Profis mit dem BVB 1995 und 1996 gemeinsam deutscher Meister und 1997 Champions-League-Sieger wurden, hielten sich mit Kampfansagen ebenso zurück wie die Nationalspieler Mats Hummels und Holger Badstuber. „Es ist keine Revanche. Wir ziehen unsere Motivation nicht daraus, dass wir das letzte Mal verloren haben“, sagte Hummels: „Wir haben die Chance, Bayern München in unserem Stadion zu schlagen.“

2:1 gewannen die Bayern am 25. Mai in Wembley gegen den BVB und machten das historische Triple damit perfekt. Trainer-Star Pep Guardiola folgte seitdem auf Jupp Heynckes, und mit dem neuen Mann drohen die Münchner der Konkurrenz ähnlich überlegen zu sein - der Telekom-Cup am Wochenende gab darauf jedenfalls einen Vorgeschmack.

„Unsere Motivation ist kein bisschen geringer“, sagte Sammer mit Blick auf den vergangenen Supercup, den die Bayern als Jäger gegen den damaligen Meister Dortmund 2012 gewannen. Sammer: „Es kann kein anderes Auftreten geben als im vergangenen Jahr, wenn wir eine Spitzenmannschaft sein wollen.“

Als „beeindruckend“ bezeichnete Zorc den Auftritt der Bayern beim Telekom-Cup mit den klaren Siegen gegen den HSV (4:0) und Borussia Mönchengladbach (5:1), als unter anderem Neuzugang Thiago Alcántara erste starke Eindrücke hinterließ. Der BVB hinkt noch ein bisschen hinterher, Henrich Mchitarjan (Anriss der Syndesmose) wird noch einige Wochen fehlen, Pierre-Emerick Aubameyang hat derzeit eine Magen-Darm-Grippe und ist für Samstag fraglich. Dennoch ist das Spiel laut Hummels „genau das Richtige, um in die Saison zu gehen“.

In der Addition sind die Bayern fünfmal nacheinander gegen Dortmund ungeschlagen. Aus dieser wiedergewonnenen Überlegenheit des Rekordmeisters und aus dem Transfer-Coup mit Mario Götze haben sich in der vergangenen Saison einige atmosphärische Störungen ergeben. Aber auch das spielte jetzt keine große Rolle mehr. „Von meiner Seite ist das alles abgehakt und ausgesprochen“, sagte Zorc. Sammer betonte: „Es ist eine Frage der Rivalität. Der verbale Schlagabtausch ist doch nur der Ausdruck des gegenseitigen Respekts voreinander.“