Draxler mahnt Teamkollegen - Tönnies sieht „Defizite“
Gelsenkirchen (dpa) - Schalke-Fußballer Julian Draxler kritisiert das phasenweise schwankungsvolle Auftreten seines Teams. „In schwächeren Momenten sticht keiner hervor. Das fehlt uns. Wir brauchen mehr Spieler, die vorangehen.
Da muss sich jeder hinterfragen“, sagte der 19-Jährige der „Sport Bild“.
Er selbst will sich im entscheidenden Spiel des Bundesliga-Tabellenvierten um die Champions-League-Qualifikation bei Verfolger SC Freiburg „den Allerwertesten aufreißen“. Natürlich habe man im Hinterkopf, dass es auch nur die Europa League werden könnte. „Aber wir gehören in die Champions League - das müssen wir auch zeigen“, ergänzte der Nationalspieler.
Chefcoach Jens Keller, der „auf Schalke“ bleiben wird, werde nicht hinterfragt, „egal, wie die Saison ausgeht“. Die Trainerfrage sei „die allerletzte, die sich mir von nun an stellt. Es wird keine Trainerdiskussion losbrechen, zumindest nicht von den Spielern und von Vereinsseite“, fügte Draxler an.
Auch Clemens Tönnies nimmt die Profis in die Pflicht. „Die Spieler müssen sich ihrer Verantwortung dem Verein und den Fans gegenüber langsam mal bewusst werden. Wir registrieren schon länger, dass es hier Defizite gibt“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende.
Spieler hätten „immer wieder mal gezeigt, dass sie sich nicht zu hundert Prozent der Verantwortung bewusst waren, ein Profi auf Schalke zu sein“, ergänzte Tönnies. Jetzt hätten sie noch eine Chance in Freiburg. „Da erwarte ich komplette Hingabe, Einsatz und den unbedingten Willen, sie zu nutzen. Dann werden wir abrechnen“, ergänzte der Unternehmer.
Kapitän Benedikt Höwedes ist vor dem „Endspiel“ optimistisch. „Wir sind Schalke 04 und haben die bessere Mannschaft. Wenn wir als geschlossene Einheit auftreten, werden wir unser Ziel auch erreichen“, sagte der Nationalspieler. „Nach der Hinserie waren wir nur Siebter, da haben uns alle abgeschrieben. Doch in der Rückrunde haben wir uns eine gute Ausgangsposition erarbeitet und es selbst in der Hand, Platz vier zu verteidigen.“
Schalke braucht beim um einen Punkt schlechter platzierten Verfolger Freiburg ein Unentschieden, um in die Qualifikation zur europäischen Königsklasse einzuziehen - es sei denn, der Tabellensechste Eintracht Frankfurt gewinnt sein Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg mit mehr als vier Toren Differenz.
Um sich ungestört auf das wichtigste Match des Jahres vorzubereiten, wird Coach Jens Keller die Trainingseinheiten am Donnerstag und Freitag unter Ausschluss der Öffentlichkeit abhalten. Der Einsatz von Sead Kolasinac (Innenbanddehnung im Knie) ist fraglich.