Endspurt auf Transfermarkt: Bundesliga weiter verhalten
Stuttgart (dpa) - Der Endspurt auf dem Transfermarkt hat für Hektik hinter den Kulissen der Fußball-Bundesligisten gesorgt. Die Clubs der deutschen Eliteklasse nahmen wenige Stunden vor Ablauf der Wechselfrist zwar Feinjustierungen an ihren Kadern vor.
Ein weiterer Transfer in der Größenordnung von VfL Wolfsburgs 20-Millionen-Euro-Mann Kevin De Bruyne war jedoch nicht in Sicht, die Bundesligisten gaben sich weiter eher zurückhaltend. Vor allem Borussia Dortmund sondierte intensiv den Markt. Der Ligadritte stand am Donnerstag übereinstimmenden Medienberichten zufolge vor der Verpflichtung des serbischen Nationalspielers Milos Jojic von Partizan Belgrad. Nach Informationen der „Ruhr Nachrichten“, von „Kicker online“ und der „Bild“-Zeitung wird sich Jojic der Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp anschließen.
Eine offizielle Bestätigung gab es zunächst nicht. Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte am Rande des Nachholspiels zwischen dem VfB Stuttgart und dem FC Bayern (1:2) im TV-Sender Sky gesagt: „Sie müssen verstehen, dass ich heute nichts dazu sage.“
Klopp hatte zuvor bestätigt, dass der BVB den Transfermarkt sichtet. Zudem soll nach unbestätigten „Bild“-Informationen Stürmer Adrian Ramos im Sommer von Hertha BSC nach Dortmund wechseln. Der Kolumbianer wäre damit der Ersatz für Robert Lewandowski, der zum FC Bayern geht. Der Krösus der Bundesliga sah angesichts von 43 Partien ohne Niederlage erwartungsgemäß keine Notwendigkeit, schon in diesem Winter einen Neuen zu präsentieren.
Der Trend zum Transfer auf Zeit hielt unterdessen an. Borussia Mönchengladbach lieh den niederländischen Stürmer Luuk de Jong bis zum Saisonende an Newcastle United aus. Der Premier-League-Club erhielt zudem im Sommer die Möglichkeit, den 23 Jahre alten Angreifer zu einer festgelegten Transfersumme zu verpflichten. „Luuk hat jetzt in Newcastle eine gute Chance zu spielen“, sagte Borussia-Trainer Lucien Favre, der in dieser Saison hinter Max Kruse nur Stürmer Nummer zwei war und meist auf der Bank Platz nehmen musste.
De Bruyne ist hingegen fest für die Stammelf bei den „Wölfen“ eingeplant - auch wenn sein Debüt beim 1:3 gegen Hannover 96 durchwachsen ausfiel. Mit der Verpflichtung des begehrten belgischen Nationalspielers bis 2019 setzte der VfL Wolfsburg allerdings ein Zeichen an die Konkurrenz. Teurer als der 20-Millionen-Euro-Mann vom FC Chelsea war in diesem Winter niemand.
Jermaine Jones schnürt seine Fußballschuhe künftig für Besiktas Istanbul. Der 32 Jahre alte US-Nationalspieler wechselt von Schalke 04 an den Bosporus, wie Schalke mitteilte. Der Vertrag sei aufgelöst worden. Bei Besiktas soll der Mittelfeldspieler die Chance bekommen, sich für die WM zu empfehlen, sagte Manager Horst Heldt: „Das hätten wir ihm bei uns in der Rückrunde nicht ermöglichen können.“
Ablösesummen im hohen siebenstelligen Bereich bewegte der FSV Mainz. Die Truppe von Coach Thomas Tuchel wurde für rund fünf Millionen Euro mit dem Südkoreaner Ja-Cheol Koo aus Wolfsburg verstärkt, zudem leisteten sich die Rheinhessen den Bulgaren Todor Nedelew (Botew Plowdiw) für etwa drei Millionen Euro.
Der VfB Stuttgart war in erster Linie mit der Entschlackung seines Kaders beschäftigt. Tunay Torun (Kasimpasa SK), Benedikt Röcker (Greuther Fürth) und Cristian Molinaro (FC Parma) per Verkauf sowie William Kvist (FC Fulham) durch Ausleihe konnten von der Gehaltsliste gestrichen werden. Das Sturmtalent Carlos Gruezo von Barcelona SC Guayaquil aus Ecuador unterschrieb einen Vertrag bis 2018.