Ex-Profi Roth fürchtet Schuldenzuwachs

Berlin (dpa) - Der Finanzmarktexperte Oliver Roth fürchtet ein Anwachsen des Schuldenberges in der Fußball-Bundesliga.

„Es gibt bereits eine Tendenz, dass die Vereine, die mit Bayern München und Borussia Dortmund mithalten wollen, sich deutlich höher verschulden. Diese Entwicklung ist auf jeden Fall bedenklich“, sagte der ehemalige Fußballprofi im ZDF-Morgenmagazin. „Darauf gilt es auf jeden Fall ein Auge zu werfen“. Zwar habe der Deutsche Fußball-Bund (DFB) im Lizenzierungsverfahren sehr strikte Regeln, aber es werde eher auf die Zahlungsfähigkeit der Clubs geschaut.

Um die Chancengleichheit zu wahren, forderte der 45-jährige Börsianer härtere Strafen gegen verschuldete Fußball-Clubs. „Die Sanktionen müssten viel harscher sein“, sagte er. Roth, der Ende der 80-er Jahre ein Bundesligaspiel für Borussia Dortmund bestritt, glaubt, dass die Europäische Fußball-Union (UEFA) bei den großen Clubs, etwa bei Real Madrid oder dem FC Barcelona, wahrscheinlich viel weicher an das ganze Thema herangehen würde.

Wenn die Financial-Fairplay-Regeln von 2015 an 100-prozentig gelten würden, „dann muss man sehen, wie die UEFA im Fall des Falles mit Real Madrid oder dem FC Barcelona umgehen mag. Ich habe da so meine Zweifel, ob man da wirklich so hart durchgreifen würde, beispielsweise die Vereine vom internationalen Wettbewerb für ein Jahr auszuschließen, wenn sie sich nicht an die Regeln halten würden.“