Fußball-Krösus FC Bayern vermeldet erneut Rekorde bei Umsatz und Gewinn
München (dpa) - Zumindest finanziell bleibt der FC Bayern Weltklasse. Der deutsche Fußball-Rekordmeister hat die Saison 2016/17 mit einem Rekordumsatz abgeschlossen und so viel Gewinn gemacht wie noch nie.
Trotz des Ausscheidens im Champions-League-Viertelfinale und dem verpassten DFB-Pokalfinale setzten die Münchner 640,458 Millionen Euro um. Dieser Wert war ebenso unerreicht wie der Gewinn nach Steuern von 39,19 Millionen Euro, wie mitgeteilt wurde.
„Das Aus im Viertelfinale der Champions League gegen Real Madrid und die Nicht-Teilnahme am DFB-Pokalfinale haben uns etwa 25 Millionen Euro Umsatz gekostet“, bilanzierte Finanz-Vorstand Jan-Christian Dreesen. „Dennoch haben wir weiter zulegen können und sind nach wie vor wirtschaftlich unter den absoluten Top-Klubs in Europa.“
Zum vierten Mal liegt der Umsatz der vom Stammverein ausgelagerten FC Bayern München AG über der Marke von einer halben Milliarde Euro und damit in ähnlichen Sphären wie die europäischen Fußball-Topvereine FC Barcelona, Real Madrid und Manchester United. „Inzwischen ist der Umsatz von anfänglich 162,7 Millionen Euro ums Vierfache und die Mitgliederzahl im Verein um das Dreifache — auf 290 000 — gewachsen“, erläuterte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge.
Der Gewinn lag um 18,6 Prozent über dem Wert des Vorjahres. Rummenigge lobte seinen Verein bei der Vorstellung der Zahlen als „gutes Beispiel für seriöse und solide Finanzpolitik“. Im Geschäftsjahr 2015/16 hatte der Umsatz 626,8 Millionen Euro, der Gewinn 33 Millionen Euro betragen.
100 Millionen Euro habe der FC Bayern für die laufende Spielzeit 2017/18 für neue Spieler ausgegeben, rechnete der Vorstandschef mit Blick auf Rekordeinkauf Corentin Tolisso (41,5 Millionen Euro) und Niklas Süle (20 Millionen Euro) vor. Das sei „aus unserer Sicht viel Geld. Wir haben eine klare Strategie und Philosophie, die wir sensibel umsetzen“.
Der FC Bayern will auf seinem neuen Campus aber auch wieder eigene Topspieler wie Thomas Müller formen. Seit dem heute 25-jährigen David Alaba hat es kein Münchner Talent mehr dauerhaft in das Weltklasse-Ensemble geschafft. Der Verein müsse im Nachwuchsleistungszentrum mehr „eigene Talente“ durchbringen, betonte Rummenigge. „Zugleich müssen wir noch früher als bisher die richtigen Spieler auf dem Transfermarkt entdecken und verpflichten.“