Frankfurt wählt Steubing zum Aufsichtsratschef

Frankfurt/Main (dpa) - Der bekennende Eintracht-Fan Wolfgang Steubing ist der neue starke Mann beim Fußball-Bundesligisten vom Main. Einstimmig wählte der neue Aufsichtsrat der Eintracht Frankfurt Fußball AG den 65-Jährigen zu seinem neuen Vorsitzenden.

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Der Wertpapierhändler und langjährige Mäzen des Clubs folgt Wilhelm Bender nach. Der frühere Chef der Fraport AG hatte nach fünf Jahren auf ein neues Mandat verzichtet. „Gemeinsam mit meinen Kollegen möchte ich versuchen, für Eintracht Frankfurt auch weiterhin eine nachhaltige und tragfähige Geschäftspolitik zu entwickeln“, sagte Steubing nach seiner Wahl.

Neben Bender zogen sich auch der frühere Frankfurter Bürgermeister Achim Vandreike und Dietmar Schmid von der BHF-Bank aus dem höchsten Kontrollgremium zurück. Für sie rückten Hans Dieter Brenner (Helaba), Frank Behrends (BHF-Bank) und Dieter Burkert als Vertreter des Vereins Eintracht Frankfurt in den Aufsichtsrat auf. Steubing fühlt sich nicht als Alleinunterhalter. „Ich ramme keine Pflöcke ein, ich bin ein Teamarbeiter. Wir müssen unsere Ideen gemeinsam umsetzen.“

Steubing will vor allem die Kapitalbasis der AG stärken. „Dabei geht es nicht um Fremdkapital“, betonte der Börsenexperte. Vielmehr sollen Genussscheine ausgegeben werden, um gut zehn Millionen Euro in die Kassen zu bekommen. Aus steuerlichen Gründen kann das Projekt vor 2016 nicht greifen. Zudem steht eine bessere Vermarktung auf der Agenda. Sportlich wünscht sich der neue starke Mann des Vereins mit Blick auf die höheren Fernsehgelder bessere Platzierungen im sportlichen Bereich.

Der Aufsichtsrat macht Druck in der Trainerfrage nach dem freiwilligen Rückzug von Thomas Schaaf. „Ein Zeitfenster ist festgelegt, der Vorstand um Heribert Bruchhagen ist vorbereitet“, erklärte Vereinspräsident Peter Fischer. Mit der im kommenden Jahr anstehenden Nachfolge für Vorstandschef Bruchhagen werde der Aufsichtsrat sauber und seriös umgehen, erklärte Fischer.