Freiburg: Cissé wechselt - Nachfolger schon da
Freiburg (dpa) - Torjäger Papiss Demba Cissé wechselt nach England, sein Nachfolger ist schon da: Beim SC Freiburg haben sich nur vier Tage vor dem Rückrunden-Start die Ereignisse überschlagen.
Der Stürmerstar aus dem Senegal unterschrieb am Dienstagabend einen Fünfeinhalbjahresvertrag bei Newcastle United und erfüllte sich damit seinen langersehnten Traum vom nächsten Karriereschritt.
„Es ist eine Ehre für mich, für so einen großen Club zu spielen“, erklärte der 26 Jahre alte Senegalese. „Ich freue mich sehr darauf. Ich möchte dem Verein das Vertrauen zurückzahlen, das er in mich gesetzt hat und den Fans etwas geben, auf das sie stolz sein können.“
Die Freiburger hatten bereits am Nachmittag auf den sich abzeichnenden Weggang ihres besten Spielers reagiert und für Cissé den Stürmer Sebastian Freis vom 1. FC Köln verpflichtet. „Uns war klar, dass wir einen solchen Ausnahmespieler wie Papiss nicht dauerhaft im Breisgau halten können“, meinte Sportdirektor Dirk Dufner. „Aber wir sind sehr dankbar, dass er zwei Jahre Teil unseres Teams war. Der gesamte SC Freiburg wünscht ihm alles Gute und freut sich mit ihm über seinen nächsten Karriere-Schritt.“
Cissé schoss in 65 Bundesliga-Spielen 37 Tore für den Sport-Club. Er wollte den Tabellenletzten der Fußball-Bundesliga bereits vor der Saison verlassen. Da ein Transfer seinerzeit aber noch scheiterte, gaben die Freiburger ihm im September einen besser dotierten Vertrag und gleichzeitig auch die Zusage, gegen eine angemessene Ablösesumme von geschätzten 12 Millionen Euro gehen zu dürfen. Davon machten Newcastle und der Stürmer nun Gebrauch.
Cissé hatte zuvor mit Erlaubnis des SC Freiburg und mit dem Ziel Newcastle das Quartier der senegalesischen Nationalmannschaft verlassen, mit der er sich gerade auf den Afrika Cup vorbereitet. Bereits am Montag hatte er dem britischen TV-Sender „Sky Sports“ erklärt: „Eines Tages möchte ich in England spielen.“ Er wolle sich in der Premier League genauso einen Namen machen, wie es sein Landsmann Demba Ba gerade in Newcastle tue. Der frühere Hoffenheimer schoss bislang 15 Tore in nur 19 Ligaspielen für den Tabellensechsten.
Den Wechsel von Freis meldete der 1. FC Köln bereits am Mittag als perfekt. „Wir sind dem Spieler entgegengekommen, weil er sich mehr Einsatzzeiten gewünscht hat. Er wird seine Karriere beim SC Freiburg fortsetzen“, sagte der heutige FC-Sportdirektor und frühere SC-Trainer Volker Finke. Der 26 Jahre alte Stürmer soll ablösefrei nach Freiburg kommen und dort einen Vertrag bis 2014 erhalten.
Freis war 2009 vom Karlsruher SC nach Köln gewechselt. Während er sich dort nie einen Stammplatz erkämpfen konnte, hatte er beim KSC einen großen Anteil an der zwischenzeitlichen Rückkehr in die Bundesliga. Für seinen Heimatverein schoss er in 143 Spielen 39 Tore.
Abgesehen von Freis brachte der Sport-Club am Dienstag auch den Wechsel des dänischen Linksverteidigers Michael Lumb endgültig unter Dach und arbeitete damit weiter am großen Umbruch dieser Winterpause. Der 24-Jährige kommt zunächst auf Leihbasis bis zum Saisonende vom russischen Meister Zenit St. Petersburg. Im Sommer können sich die Breisgauer über eine Kaufoption dann endgültig die Dienste des zweifachen dänischen Nationalspielers sichern. Lumb war mit seinem neuen Verein bereits ins Trainingslager nach Spanien gereist.
Freis und Lumb sind nach dem senegalesischen Innenverteidiger Fallou Diagné vom FC Metz die Neuzugänge zwei und drei in dieser Winterpause. Interesse hat der Verein zudem an dem defensiven Mittelfeldspieler Karim Guédé von Slovan Bratislava sowie übereinstimmenden Medienberichten zufolge auch an dem erst 20 Jahre alten Verteidiger Timothée Kolodziejczak von Olympique Lyon.